Düsseldorf. Ihre Mutter Michelle schaffte es 2001 auf Platz 8 des Eurovision Song Contests. Tochter Marie will ihr folgen - mit einem überraschenden Song.

Als Schlagersängerin Michelle 2001 für Deutschland beim Eurovision Songcontest (ESC) antrat, feierte Töchterchen Marie hinter der Bühne ihren ersten Geburtstag. Das ist mehr als zwei Jahrzehnte her, nun möchte die heute 23-Jährige in die Fußstapfen ihrer Mutter treten – und selbst beim ESC starten.

Als einer von neun Acts kämpft die Wahl-Düsseldorferin am Freitag, 16. Februar, in der Show „Eurovision Song Contest – das Deutsche Finale 2024“, um das begehrte Ticket für das ESC-Finale im schwedischen Malmö. Insgesamt waren 693 Bewerbungen für die Show eingegangen. Die acht Acts wurden von der ESC-Redaktion des NDR ausgewählt. Ein neunter Kandidat wird in der letzten Folge der sechsteiligen Docutainment-Serie „Ich will zum ESC!“ am Donnerstag, 8. Februar, live um 22 Uhr in der ARD-Mediathek und im NDR-Fernsehen von den Zuschauern bestimmt.

Marie Reim: Schlager ist typisch deutsch

Mit ihrem Schlagersong „Naiv“ möchte Marie Reim Deutschland mit einem Schlagersong wieder in die vorderen Reihen des Wettbewerbs bringen. „Ich finde es schade, dass viele teilnehmenden Länder beim ESC kaum noch in ihrer Muttersprache singen“, sagt die junge Musikerin. „Es ist zwar ein internationaler Songcontest, aber man repräsentiert ja sein Land. Und für mich ist der Schlager einfach perfekt, er ist typisch für Deutschland. Ich bin bereit, den Leuten zu zeigen, dass Schlager in diesem Wettbewerb sympathisch, frisch und ein bisschen sexy sein kann.“

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Ihr autobiografischer Song „Naiv“ beschreibt das Wechselbad der Gefühle, wenn man das Leben nach einer zerbrochenen Liebe neu ordnen will, um die Vorsätze bei einer neuen Liebe dann aber wieder über Bord zu werfen. Sorge, dass diese Botschaft in ihrem Lied beim internationalen Publikum nicht ankommt, hat Marie nicht. „Mein Text ist eingängig und einfach zu verstehen. Es gab auch schon andere ESC-Songs, deren Sprache wir nicht verstehen konnten, vor lauter Gefühlen aber gemerkt haben, worum es geht. Das könnte bei ‘Naiv‘ auch funktionieren.“

Max Mutzke tritt zum zweiten Mal beim ESC-Vorentscheid an

„Naiv“ ist Ende des vergangenen Jahres entstanden. „Ich hatte eine ganz emotionale Studiophase“, erinnert sich Marie Reim. Und dann kam die Anfrage, ob sich die 23-Jährige nicht mit diesem Lied beim ESC bewerben wolle. „Ich wusste sofort: Wenn ich mit einem Song teilnehme, dann mit ‘Naiv‘.“ Maries Vater, Matthias Reim, ist von dem Song ebenfalls begeistert. „Er hat gesagt: Marie, wenn du ihn nicht singst, singe ich ihn“, erzählt die gebürtige Kölnerin lachend.

Die Düsseldorferin Marie Reim tritt mit ihrem Schlagersong „Naiv“ am 16. Februar beim deutschen ESC-Vorentscheid an. 
Die Düsseldorferin Marie Reim tritt mit ihrem Schlagersong „Naiv“ am 16. Februar beim deutschen ESC-Vorentscheid an.  © Anelia Janeva Creative GmbH | ANELIA JANEVA

Um Deutschland beim ESC in Schweden am 11. Mai vertreten zu können, muss Marie Reim aber zunächst den deutschen Vorentscheid gewinnen. Und die Konkurrenz ist groß: So tritt unter anderem Max Mutzke an. Vor 20 Jahren vertrat er Deutschland schon einmal beim ESC und belegte mit dem Lied „Can’t Wait Until Tonight“, geschrieben von Stefan Raab, den achten Platz.

Über die Konkurrenz macht sich Marie jedoch keine Gedanken. „Ich habe dieses Konkurrenzdenken nicht. Es wäre eine schlechte Idee, sich vorher verrückt zu machen. Ich nutze die Zeit und bereite mich bestmöglich vor“, sagt sie. Denn den ESC-Vorentscheid könne man nicht mit einem normalen Live-Auftritt vergleichen. „Das deutsche Finale sprengt alle Dimensionen – und es sprengt meine Aufregung.“

Marie Reim hat Lieblingsevent in Düsseldorf

Über ihren Auftritt am 16. Februar darf Marie noch nicht allzu viel verraten. „Ich glaube, dass alle erwarten, dass ich im pinken Glitzeroutfit und mit viel Drama auf der Bühne performen werde. Wir versuchen aber einen komplett anderen Weg zu gehen, als den, den man bisher von mir kennt“, kündigt die Schlagersängerin an. Und sie empfiehlt den Zuschauerinnen und Zuschauern, einen besonderen Blick auf ihr Outfit zu werfen.

Hier ist der ESC-Vorentscheid zu sehen

Das Erste, ONE, eurovision.de und die ARD-Mediathek übertragen am Freitag, 16. Februar, die von Barbara Schöneberger moderierte Show „Eurovision Song Contest – das Deutsche Finale 2024“ ab 22.05 Uhr live aus Berlin.

Wer Deutschland schließlich beim ESC-Finale im schwedischen Malmö vertritt, entscheidet sich per Voting-Verfahren. Das Publikum und internationale Fachjurys vergeben je die Hälfte der Punkte. TikTok wird den Vorentscheid mit Backstage-Videos begleiten.

Neben Marie Reim treten Galant, Isaak, Leona, Bodine Monet, Max Mutzke, NinetyNine und Ryk an. Der neunte Act wird am 8. Februar vermittelt.

Nachdem Marie Reim vor einigen Jahren schon einmal in Düsseldorf gewohnt hat, ist sie im Herbst des vergangenen Jahres wieder in die Landeshauptstadt gezogen. „Alle meine engsten Freunde wohnen hier. Ich mag die Stadt einfach sehr. Man kann hier gut ausgehen, es gibt gute Restaurants und die Stadt ist sehr sauber“, betont sie. Eine Lieblingsveranstaltung hat Marie in Düsseldorf auch: „Glüh dich glücklich“. „Am Rhein einen Glühwein zu trinken, ist einfach das Schönste, das es während der Weihnachtszeit in Düsseldorf gibt.“