Düsseldorf. Am 27. Januar ist Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Am Folgetag steigt in Düsseldorf eine öffentliche Kranzniederlegung.
Die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz jährt sich am Samstag, 27. Januar. Der Jahrestag der Befreiung ist der nationale Gedenktag für alle Opfer des Nationalsozialismus und zugleich internationaler Holocaust-Gedenktag. Die städtischen Gebäude tragen zu diesem Anlass am Samstag Trauerbeflaggung. Doch die Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung muss noch einen Tag warten.
Stadt nimmt Rücksicht auf Schabbat-Ruhe
Denn: Am Samstag ist bis Abends Schabbat, im jüdischen Kalender der siebte Wochentag. Gläubige Juden halten an diesem Tag die Schabbat-Ruhe ein. In Rücksicht darauf findet die städtische Gedenkveranstaltung erst am Sonntag, 28. Januar, statt.
Zusammen mit der Mahn- und Gedenkstätte lädt die Landeshauptstadt alle Bürgerinnen und Bürger am Sonntag zu einer Kranzniederlegung ein, um den Opfern der NS-Diktatur zu gedenken. Die Gedenkveranstaltung findet um 13.30 Uhr am Deportations-Mahnmal an der Ecke Toulouser Allee/Marc-Chagall-Straße unterhalb der Jülicher Brücke statt, teilt die Stadt mit.
Das Mahnmal erinnert seit 2012 an die Tatsache, dass vom ehemaligen Güterbahnhof Derendorf aus ab Oktober 1941 tausende Düsseldorfer und niederrheinische jüdische Menschen in Ghettos und Konzentrationslager deportiert wurden. Sie waren zuvor in der Großviehhalle des städtischen Vieh- und Schlachthofes an der Rather Straße „gesammelt“ worden. Kaum jemand kehrte zurück. Alleine 2633 Menschen aus der Stadt Düsseldorf wurden – als Juden verfolgt – Opfer des Holocaust.
Repräsentanten von Stadt, Land NRW und jüdischer Gemeinde
An der Veranstaltung teilnehmen werden Oberbürgermeister Stephan Keller, die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur, Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde, sowie die Vizepräsidentin des nordrhein-westfälischen Landtags, Berivan Aymaz.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wegen des Trauergebets werden männliche Teilnehmende gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen. Zudem bittet die Stadt, von Plakaten, Fahnen oder Transparenten abzusehen.