Düsseldorf. Seit 40 Jahren gibt es das Schifffahrtsmuseum im Düsseldorfer Schlossturm. Das wird mit einer Sonderausstellung gefeiert. Was es zu sehen gibt.
Im Januar 1984 zog das Schifffahrtsmuseum in den Schlossturm ein. Seither sind Museum und Turm zu einer Einheit zusammengewachsen. Das wissen bis zu 50.000 Besucher jährlich zu schätzen. Mit der Sonderausstellung „Vor Anker“ feiert das Museum 40 Jahre im Schlossturm.
Im Verlauf des Jubiläumsjahres wird ein spannendes Programm geboten. So zum Beispiel die vom 21. Juli bis zum 17. November laufende Ausstellung „Warum in die Ferne schweifen?“, die Besucher in die Hochzeit des Rheintourismus entführt. Einen besonderen Besuch erwartet das Museum vom 3. bis 10. September. Dann wird das historische Segelschiff „Helena“ mit seinen 400 Quadratmetern Segeln am Düsseldorfer Ufer festmachen und Interessierten eine kleine Reise in die Zeit der großen Frachtsegler auf dem Rhein ermöglichen.
Wie kam das Museum zum Turm?
Der Düsseldorfer Hafendirektor, Heinrich Etterich, hatte vor fast 100 Jahren die Idee, eine Ausstellung über den Hafenstandort Düsseldorf zu kuratieren. Für das Projekt fehlte es nur am Geld. Etterich verfolgte seine Idee aber so überzeugend, dass in kurzer Zeit treue Sponsoren gewonnen werden konnten. 1936 fand die erste Ausstellung statt. Bereits ein Jahr später konnte das Düsseldorfer Schifffahrtsmuseum im Planetarium – der heutigen Tonhalle – eröffnet werden. 1939 war kriegsbedingt schon wieder Schluss.
Die Hafenwirtschaft engagierte sich jedoch weiterhin. 1954 wurde der Verein „Freunde und Förderer des Schifffahrtsmuseums“ gegründet. Ihr Ziel war ein Museumsgebäude. Dabei stand bereits in den 50er Jahren der Schlossturm im Fokus.
Der Turm, das letzte Gebäude des Residenzschlosses, war im Zweiten Weltkrieg bis auf die Außenmauern ausgebrannt. Mit privatem Engagement konnte die Stadt die Bausubstanz nach dem Krieg sichern. Doch in den 1970er Jahren zeigte sich, dass der Turm aus dem 16. Jahrhundert eine Grundsanierung benötigte. Ebenso stellte sich die Frage, wie der Turm weiterhin genutzt werden sollte. Im Jahr 1978 entschied der Stadtrat nicht nur, dass der Schlossturm grundlegend restauriert, sondern auch als neue Heimat des Schifffahrtsmuseums dienen sollte.
Großer Andrang zur Eröffnung
Allerdings verteuerte sich das Bauvorhaben bald um mehr als eine Million D-Mark, die die Stadt damals nicht aufbringen konnte. „So fand der Stadtrat am 13. November 1980 in seiner Sitzung eine ungewöhnliche Lösung: Die 83 Ratsherren spendeten ihr Sitzungsgeld von über 1500 D-Mark als Grundstock und Start der ‚Aktion Schlossturm‘. Das Echo aus der Bürgerschaft war großartig: Nach gut drei Monaten zeigte der Spendenstand bereits eine Million D-Mark“, erklärt Annette Fimpeler, Leiterin des Museums. Bis Ende 1983 gingen über zwei Millionen D-Mark für den Umbau und die Einrichtung des Schifffahrtsmuseums ein.
Die Dokumentation der „Aktion Schlossturm“ zeigt in der Ausstellung, wie sehr sich die gesamte Düsseldorfer Bürgerschaft einsetzte. Entsprechend groß war der Andrang zur Eröffnung am 14. Januar 1984. Die ansteigenden Besucherzahlen in den folgenden Jahrzehnten gaben den Anstrengungen recht.