Düsseldorf. Beim Deutschen Mobilitätspreis machte Düsseldorf mit einem innovativen Konzept von sich reden. Ehrung von Verkehrsminister Wissing.
In das Finale des Deutschen Mobilitätspreises 2023 in der Kategorie „Good Practice“ waren drei Städte eingezogen: Düsseldorf, Bonn und Hannover hatten sich unter 200 Bewerbern durchgesetzt. Die feierliche Preisverleihung fand am vergangenen Donnerstag in Berlin statt. Den Sieger ehrte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), dessen Ministerium den Wettbewerb ausrichtet. Aber auch die anderen beiden Finalisten wurden gewürdigt.
100 Mobilitätsstationen geplant
Hannover schickte mit dem On-Demand-Service „sprinti“ das letztendliche Gewinnerprojekt ins Rennen. Aus Bonn kam die Idee regionale Fahrgemeinschaften in Form von ÖPNV und der „goFLUX-Mitfahr-App“ zu verbinden. Düsseldorf trat mit der Mobilitätsstation Bachplätzchen in Unterbilk an, deren Konzept bis 2035 auf insgesamt 100 weitere Standorte in der Stadt ausgeweitet werden soll.
Das 2500 Quadratmeter große Bachplätzchen ist die bislang größte Mobilitätsstation, die die Stadttochter Connected Mobility Düsseldorf (CMD) im Auftrag der Stadt errichtet hat. Sie soll ein Paradebeispiel für die Entwicklung eines vom Auto geprägten Kreuzungsgeländes hin zu einem multi-funktionalen Zukunftsort sein. Nach anderthalb Jahren Planungs- und Bauzeit wurde die Station im Dezember 2022 eröffnet: „Wir setzen in Düsseldorf auf eine Angebotsoffensive. Unser Konzept der Mobilitätsstationen funktioniert und geht weit über den Aufbau einer neuen Mobilitätsinfrastruktur hinaus“, betont dazu Oberbürgermeister Stephan Keller. Mit der Umgestaltung des Bachplätzchens habe die Stadt einen neuen Ort mit einer verbesserten Wohn- und Lebensqualität geschaffen. „Dieser Zukunftsort setzt neue Maßstäbe in punkto Stadtgestaltung, Mobilität von Morgen und Aufenthaltsqualität.“
Bürgerdialog formte neuen Platz
Die Verkehrsführung um das Bachplätzchen wurde für Fußgänger und Radfahrer optimiert, der Lade- und Lieferverkehr wurde mitgedacht und auch die Grünflächen des Platzes wurden neugestaltet. Die Nutzung der Park-, Sharing- und Mobilitätsangebote läuft per App. „Von Anfang an haben wir die Anwohnerinnen und Anwohner über Informationsveranstaltungen und Bürgerdialoge in das Projekt mit eingebunden, sie konnten Wünsche, Anregungen und Kritik äußern“, berichtet Rolf Neumann, kaufmännischer Geschäftsführer der CMD. Aus diesem Dialog sei beispielsweise die zentrale Freifläche in der Platzmitte entstanden, die heute für Nachbarschaftstreffs und Boule-Spiele genutzt wird. Auch in der Aufwertung des öffentlichen Raumes liegt ein Schwerpunkt des Konzepts. „Das hochwertige Design unserer Module fügt sich harmonisch in den öffentlichen Raum ein. Sichtachsen werden freigelassen. Bänke, Bepflanzungen und weitere Klimaanpassungsmaßnahmen steigern die Aufenthalts- und Lebensqualität am Bachplätzchen“, sagt David Rüdiger, technischer Geschäftsführer der Stadttochter.
Bis Ende 2023 sollen neun Mobilitätsstationen in Düsseldorf in Betrieb sein. Im kommenden Jahr werden unter anderem Mobilitätsstationen am Carlsplatz, an Rath Mitte S-Bahnhof sowie im Stadtteil Pempelfort errichtet.