Düsseldorf. Die Deutsche Post will künftig in Düsseldorf Briefe und Pakete schneller zustellen. Dafür baut sie an einem neuen Standort. Wann es dort losgeht.
Wer kennt den Spruch „Ab geht die Post“ nicht? Um noch mehr Tempo und letztlich auch zeitliche Zuverlässigkeit zu erreichen, baut die Deutsche Post in Düsseldorf-Lichtenbroich einen neuen Zustellstützpunkt und will damit erstmals in Düsseldorf für die Zustellbezirke mit den Postleitzahl-Bezirken 40, 41 und 42 eine gemeinsame Verteilstelle für Briefe und Pakete einrichten, die den Postzustelldienst noch moderner und zeitgemäßer machen soll. Dort, wo bei Google-Maps auf den Internet-Karten noch „Airport-Parking“ den alten Flughafenparkplatz P 26 bezeichnet, entsteht bereits deutlich sichtbar der neue Zustellstützpunkt, in dem künftig täglich 400.000 Briefe und 50.000 Pakete verteilt und auf den Weg zum Empfänger in den Stadtbezirken 1, 5 und 6 gebracht werden sollen. Das sind 70.000 Haushalte und damit rund 20 Prozent der Düsseldorfer Bevölkerung.
Platzmangel an vielen Verteil-Standorten
„Viele unserer bisherigen Verteil-Standorte sind von Platzmangel betroffen, da immer mehr Pakete verschickt werden“, erklärt Jürgen Thomann. „Die meisten von der Post genutzten Räume für die Lagerung von Paketen, waren in oberen Stockwerken untergebracht, was eine ökonomische Arbeit natürlich erschwerte.“ Der Immobilienbeauftragte der Deutschen Post zeigt auf der Brücke östlich der Aldi-Filiale nahe des Flughafens auf das Grundstück, auf dem bereits ein Teil der natürlich gelben Außenwände des in T-Form-errichteten Gebäudes zuerkennen sind. Da die Post plant, weltweit bis 2050 eine klimaneutrale Zustellung zu garantieren, werden das Gebäude und die Außenbereiche natürlich eine Photovoltaikanlage, Wärmepumpen, LED-Beleuchtung sowie eine Dachbegrünung im Ausbauzustand haben. Zudem sollen möglichst schnell nur noch elektrobetriebene „Postkutschen“ unterwegs sein, um die Umweltziele zu erreichen. Das sei aus der Sicht der Post ökologisch und ökonomisch sinnvoll, sagt Thomann.
Es wird möglichst schnell eine solch große Lösung im Düsseldorfer Norden benötigt, da auch die Verteilstellen an der Kalkumer Straße (Unterrath) und St. Görres Straße (Kaiserswerth) in dieser Funktion aufgegeben werden sollen. In Unterrath läuft der Mietvertrag aus und Senioren-Wohnungen sollen bekanntlich auf diesem Grundstück entstehen. An anderen Stellen in der Stadt soll der Schalterbetrieb erhalten bleiben, nur die Verteilung von Postsendungen übernimmt dann der neue Zustellstützpunkt.
Neuer Zustellstützpunkt ist laut Post ein Bekenntnis zum Standort
„Für uns ist der neue und moderne Zustellstützpunkt ein Bekenntnis zum Standort, für den wir auch weitere festangestellte Kräfte und auch Aushilfen suchen“, sagte Peter Wünsch, Leiter des Briefverteilzentrums für die bereits angesprochenen Postleitzahl-Bereiche. Die Briefe kommen aus dem zentralen Briefzentrum in Langenfeld an den zehn LKW-Laderampen an, die Pakete treffen aus einer großen Zentralsammelstelle in Krefeld ein – wobei zunächst täglich wohl nur zehn 40-Tonnen-LKW-Züge die Sendungen auf den Straßen nach Lichtenbroich bringen. Viel mehr LKW-Verkehr wird es also in diesen Stadtteil wegen des Zustellstützpunktes nicht geben.
In dem großen Gebäude sollen die Briefe und Pakete dann auf die einzelnen Zustellungsbereiche und Boten verteilt werden. Zudem möchte die Post erreichen, dass in Zukunft in vielen Bezirken Brief- und Paketsendungen aus einer Hand ausgeliefert werden – wo das dann auch von den Gebäuden und der Siedlungsstruktur möglich sei. Das wird im postalischen Fachjargon „Verbundzustellung“ genannt. Technisch läuft das dann so ab, dass die angekommenen Sendungen, die teilweise schon grob vorsortiert sind, in einer Zeitspanne von rund anderthalb Stunden dort für den Tag und die Zustellung vorbereitet werden. Dann werden die Elektro-Streetscooter und Fahrräder auf den Weg zu den Empfängerinnen und Empfängern in Gang gesetzt.
„Neue Ära“ der Postzustellung 2024
Für alle Beteiligten soll also ab Juni 2023 eine neue Ära der Postzustellung im Düsseldorfer Norden beginnen. „Es handelt sich bei diesem Projekt nicht um eine Rationalisierung sondern um eine Optimierung der Abläufe“, sagte Rainer Ernzer, Pressesprecher der Post. „Das bedeutet auch, dass die Arbeitsplätze für die Zukunft gesichert sind.“
Die Fläche in Lichtenbroich, wo der neue Zustellstützpunkt der Deutschen Post entsteht, ist 20.000 Quadratmeter groß, davon entfallen 3000 Quadratmeter auf die Hallenfläche. Die Hallen selbst werden 13 Meter Höhe bei der Fertigstellung erreichen. Zudem entsteht auf einer Fläche, die zwischen dem Gebäude und dem Kiesheckerweg liegt, noch ein Mitarbeiterparkplatz für rund 100 Fahrzeuge. 200 Arbeitsplätze werden in diesem Stützpunkt untergebracht für 40 Fuß- und Fahrrad-Briefträger, 50 Verbundbezirks-Auslieferer, die Briefe und Pakete aus einer Hand bringen und 50 reine Paketzustellbezirke, da die Zahl der Pakete in Zukunft weiter zunehmen wird, vermutet die Post.