Düsseldorf. Paukenschlag: Das Comitee Düsseldorfer Carneval hat das beliebte Kö-Treiben für den Karnevalssonntag 2024 abgesagt. Was die Gründe sind.
Schocknachricht für alle Freundinnen und Freunde des Düsseldorfer Karnevals: Das beliebte Kö-Treiben am Karnevalssonntag, das vom Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) seit 30 Jahren veranstaltet wird, wurde vom CC für das kommende Jahr (11. Februar 2024) abgesagt. Auf der Internetseite des Vereins wird die Veranstaltung bereits nicht mehr aufgeführt.
Wie CC-Sprecher Hans-Peter Suchand auf NRZ-Anfrage erklärte, sind die gestiegenen Sicherheitsauflagen ein Grund für die Entscheidung. Zudem seien die Energiekosten zum Betreiben der Verkaufsstände und der Sanitäranlagen „enorm gestiegen“. Und weil es, „keine nennenswerten Einnahmen durch die Stände gab“, wird es 2024 „kein Kö-Treiben in Regie des CC geben“, so Suchand weiter.
Die Entscheidung, auf das Kö-Treiben zu verzichten, wurde nach Angaben des CC-Sprechers bereits Anfang Mai getroffen. Damals wurde auch die Stadt von dem Entschluss in Kenntnis gesetzt, berichtet Hans-Peter Suchand weiter.
Verluste in Höhe von 60.000 Euro
Traditionell kamen in den vergangenen Jahrzehnten immer tausende Narren am Karnevalssonntag auf die Düsseldorfer Königsallee, um dort den Straßenkarneval zu feiern. In den vergangenen Jahren wurden jedoch immer weniger Einnahmen an den Bier- und Imbissständen generiert. Suchand hat auch eine Erklärung dafür: „Viele Menschen kommen am Karnevalssonntag zur Kö und bringen ihre Getränke und ihr Essen jedoch selber mit.“ Daher sei das Comitee Düsseldorfer Carneval häufig „auf den Kosten sitzen geblieben“. Verluste in Höhe von 60.000 Euro verzeichnete das CC, die der Verein „nicht weiter tragen will.“
Vor allem die Energiekosten haben sich seit der Pandemie und dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine erheblich erhöht. Auch die Gebühr der Stände sei nun deutlich teurer. Zudem haben sich die Sicherheitskosten für den Rosenmontagszug, den das CC ebenfalls veranstaltet, „verdoppelt“, verrät Suchand.
Ob das Kö-Treiben im kommenden Jahr nun von einem anderen Verein oder einer Agentur veranstaltet wird, ist derzeit noch völlig unklar. Und ob das CC im Jahr 2025 das Kö-Treiben veranstalten wird, gilt als unwahrscheinlich: „Wir haben nicht gesagt, dass das endgültig ist. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass die Kosten, die auf uns zu kommen würden, weniger werden“, sagt CC-Sprecher Hans-Peter Suchand.
Stadt drückt Bedauern aus
Am Donnerstagnachmittag drückte die Stadt Düsseldorf ihr Bedauern über die Absage des beliebten Kö-Treiben aus. Immerhin gehöre diese Traditionsveranstaltung seit jeher zum Brauchtum Düsseldorfs, wie die Stadt mitteilte.
Nach Angaben der Stadt wurde dem CC finanzielle Entlastung sowie organisatorische und beratende Unterstützung zugesichert. Dazu zähle beispielsweise der Wegfall oder die Rabattierung von Gebühren. Die Auflagen für diese Veranstaltung haben sich hingegen nicht geändert und entsprechen ähnlichen Großveranstaltungen. Gespräche zu alternativen Lösungen wurden laut Stadt bisher offenbar nicht geführt. Ein Hintertürchen lässt die Stadt Düsseldorf jedoch zumindest einen Spalt offen: Es seien noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, heißt es weiter in der Mitteilung.