Düsseldorf. Die National Football League gibt Düsseldorf zwar kein echtes Ligaspiel, hat ihr Deutschland-Hauptquartier aber nun in der Landeshauptstadt.

Die Botschaft, die auf vielen Werbe- und Infotafeln in Düsseldorf zu lesen ist, verheißt mehr, als dann tatsächlich dahinter steckt. „A new League is in town“, heißt es dort. Es ist aber eigentlich nur die Bekanntmachung, dass nun seit diesem Mittwoch (11. Oktober) auch offiziell das deutsche Büro der National Football League (NFL) im Düsseldorfer Dreischeibenhaus eröffnet ist und dort an der Vermarktung und der Öffentlichkeitsarbeit für eine der größten Sportligen der Welt gearbeitet wird.

Dass in naher Zukunft ein Spiel der NFL in Düsseldorf stattfinden wird, ist dagegen derzeit keine Option. Es bleibt dabei, dass Frankfurt und München die Standorte für die NFL-Spiele in Deutschland bleiben. In diesem Jahr spielen die Miami Dolphins gegen die Kansas City Chiefs (5. November) und Indianapolis Colts gegen die New England Patriots jeweils in Frankfurt. In Düsseldorf wird hingegen all das koordiniert, was aus NFL-Sicht an Werbe-, Marketing- und Öffentlichkeits-Maßnahmen in Deutschland sinnvoll sein wird.

Die Werbung für Flag-Football ist einer der Schwerpunkte der Arbeit in Düsseldorf

„Für uns ist das ein ganz wichtiger und großer Tag“, erklärte Alexander Steinforth. Die NFL habe nun auch abseits der Spiele eine Heimat in Deutschland, meinte der Managing Direktor NFL Deutschland. Auch wenn keine Spiele dieser Liga in Düsseldorf zu sehen sein werden, wird zumindest der Flag Football und die Förderung der fast körperlosen Vorstufe des Tackle-Footballs eine große Rolle in Düsseldorf spielen. Als Verein bieten die Bulldozer diese Sportart an.

Über 10.000 Schülerinnen und Schüler nehmen an den Meisterschaften in Deutschland teil und treffen sich zum nationalen Finale im November in Düsseldorf. „Wir investieren viel Zeit, Mühe und Geld in die Entwicklung dieser Sportart und bilden dabei auch Lehrerinnen und Lehrer aus“, erklärte Steinforth, der ebenso wie die NFL in den USA hofft, dass Flag-Football, bei dem alle Geschlechter gemeinsam antreten, bald olympisch wird. „Wir wollen das Spiel zu den neuen Märkten bringen“, sagte Steinforth, der jedoch einräumte, dass es noch keinen NFL-Fanshop in Düsseldorf gibt, obwohl rund 18 Millionen deutsche Sportfreunde dem Football sehr positiv gegenüberstehen und davon 3.6 Millionen sogar aktiv der NFL folgen.

Warum ausgerechnet Düsseldorf den Zuschlag für das NFL-Büro in Deutschland bekam, ist kein Geheimnis. Die Stadt hat nur ganz knapp den Zuschlag für ein NFL-Spiel im Wettkampf mit Frankfurt und München verpasst. Die Bewerbung dafür sei dabei aber so gut gewesen, dass es eine strategische Entscheidung war, einen dritten Standort in Deutschland für die NFL einzurichten. „Wir haben hier in der Stadt das Gefühl, dass diese Partnerschaft von der Stadt auch gelebt wird“, erklärte Peter O’Reilly, Executive Vice President der NFL. Seitdem versucht sich die amerikanische Football-Liga in Düsseldorf zu präsentieren, was auch mit dem Karnevalswagen im Rosenmontagszug bereits für Aufsehen sorgte.

Büroflächen wirken zum Start noch etwas überdimensioniert

Bislang wirkt das Büro mit einer Vielzahl von Computer-Arbeitsplätzen und Konferenzräumen und einer Kopie eines „Locker-Rooms“ (Umkleidekabine) noch etwas überdimensioniert. Allerdings können sich die Räume mit Blick auf den Kö-Bogen und des Schauspielhauses sowohl von außen als auch von innen absolut sehen lassen.

Ein Zückerchen gab es am Ende der offiziellen Eröffnung dann doch noch: „Man sollte niemals nie sagen“, meinte Alexander Steinforth und gab damit offensichtlich auch seiner Hoffnung Ausdruck, dass es irgendwann einmal in der Stadt des deutschen NFL-Büros auch ein Spiel der echten NFL geben wird, obwohl schon Rhein Fire nach Duisburg ausweichen musste.

20 Mitarbeiter arbeiten für die Interessen einer der weltweit größten Sportligen

Zentraler Bestandteil der Zusammenarbeit zwischen der National Football League und der Stadt ist die Eröffnung des NFL-Deutschland-Headquarters in Düsseldorf. Die NRW-Landeshauptstadt soll damit zum administrativen Zentrum der NFL in Deutschland werden. Ein Großteil der Marketing-Maßnahmen und der sportlichen Abläufe der NFL in Deutschland werden nun aus dem denkmal-geschützten Dreischeibenhaus koordiniert.

Unter der Leitung von Alexander Steinforth, Managing Director NFL Deutschland, arbeiten derzeit 20 Mitarbeiter auf den 600 Quadratmeter großen sowie zweigeschossigen repräsentativen Büroflächen, die in dieser Art ebenso auf der anderen Seite des großen Teichs zu finden sein könnten - so sehr steht dort der Football und das Branding für diesen Sport im Vordergrund.