Düsseldorf. „Bello“ ist out: Viele Vierbeiner bekommen heute Menschennamen. Auch aus der Popkultur kommt oft Inspiration. Doch manche mögen es ganz skurril.

Die beliebtesten Hundenamen 2023 stehen schon fest: „Balu“ für Rüden und „Luna“ für Hündinnen. Das hat Check24 aus einer Betrachtung aller über das Vergleichsportal abgeschlossenen Versicherungen für Hunde festgestellt. Auf Plätzen zwei und drei folgen „Milo“ und „Buddy“ für die männlichen sowie „Nala“ und „Bella“ für weibliche Vierbeiner. Aber auch viele ungewöhnliche Namen hat die Betrachtung hervorgebracht: Mit „Yoshi“ oder „Zelda“, „Timon“ oder „Bambi“ oder auch „Frodo“ bekamen einige der Haustiere ihre Namen aus Nintendo-Spielen, Cartoons oder Fantasyfilmen. Und auch eine Düsseldorfer Persönlichkeit war Namenspatron: „Campino“.

„Den ‘Bello’ sucht man vergebens“

Auch wer in einer Tierarztpraxis arbeitet, kann viele bisweilen amüsante Tiernamen hören. Dr. Johannes Grübl, der auch Kolumnen für die NRZ schreibt, und das Team seiner Werstener Praxis für Kleintiere wissen das gut. „Typische Namen sind zum Beispiel Luna, für Katzen und Hunde, aber auch Lucky und Sunny“, erklärt Mitarbeiterin Melissa Sonnet. Viele Katzen tragen dagegen einen bestimmten fremdsprachigen Namen: „Aslan“, was auf türkisch Löwe bedeutet. Und auch „Balu“ höre sie häufig. Ungewöhnlicher und manchmal skurril werde es, wenn die tierischen Begleiter typische „Menschennamen“ tragen: „Etwa Harald, die Ratte oder Thorsten, die Katze, hatten wir bei uns bereits in der Praxis.“ Auch der in Deutschland sehr seltene Vorname „Babakar“ war schon dabei. Einige Herrchen und Frauchen nehmen die Inspiration zu ihrer Namensgebung aus Kunst und (Pop-)Kultur: So gehörten zu den tierischen Patienten etwa die beiden Katzen „Frida“ und „Kahlo“, beide vom selben Besitzer, und der Hamster „Meister Yoda“. Klein aber oho, wird sich dessen Besitzer womöglich gedacht haben. Aber es geht noch ungewöhnlicher: So behandelte man in der Praxis Grübl auch schon das Kaninchen „Stiefelriemen“ und die Katze „Ytropichi“ – bei der Bedeutung des letzteren Namen hilft auch Google nicht weiter.

Allzu viele amüsante Namen begegnen dagegen den Mitarbeitern des Tierheims Düsseldorf nicht, erklärt die stellvertretende Leiterin Melanie Gordon: „Was allerdings schon vorkam war ‘Praline’, für einen kleinen, runden Hund.“ Tieren, die ohne Namen ins Tierheim kommen, geben die Tierpflegerinnen und Tierpfleger dafür selbst manchmal lustige Namen, die spontan entstehen. So heißt dann auch mal ein Vierbeiner „Herr Freitag“ oder „Spaghetti“, verrät Gordon. „Klassische“ Hundenamen sind wohl nicht mehr beliebt. „Den ‘Bello’ sucht man vergebens“, so Gordon. Häufig kommen demnach etwa Namen wie „Blacky“ oder „Rocky“ vor, aber auch Menschennamen: „’Gisela’ haben wir zum Beispiel relativ oft.“

Hund „Tango“ und Katze „Honk“

Auch der Tierschutzverein Tierfreunde 2000 Düsseldorf setzt sich in der Landeshauptstadt für viele Vierbeiner ein. Der Verein betreibt kein Tierheim, vermittelt aber Hunde und Katzen an neue Besitzer „Emma, Teddy, oder Mira, das sind Namen, die man häufig antrifft“, erklärt ein Vereinsmitglied. „Es gibt seit einiger Zeit den Trend, dass man Mädchen- oder Jungennamen gibt“, erklärt sie. In der Galerie der in den vergangenen Jahren durch den Verein vermittelten Hunde und Katzen finden sich viele „normale“ Namen, aber auch viele englischsprachige Spitznamen. So stehen neben den Hunden Axel, Rudi, Daniel und Manni auch „Sunny“, „Blacky“ oder „Shorty“. Letztere Namen sind auch häufig unter den vielen kleinen Katzen zu finden.

Auch aus der Popkultur stammen nicht wenige Namen: Etwa bei den Hunde „Simba“ oder „Scooby“, oder den Katern „Findus“ und „Baghira“ – letzterer kommt wie „Balu“ aus dem Dschungelbuch. Doch auch ein klassischer Fernsehhund inspiriert wohl noch ab und an bei der Namensgebung: „Lassie“.

Skurrile Namen gibt es unter den vermittelten Tieren allerdings nicht zu knapp: „Kuba“ und „Che“ heißt etwa ein Katzenpaar. Der Hund „Oreo“ sieht derweil gar nicht so aus wie die Schokokekse, und „Rubber“ ist deutlich plüschiger, als der Name es vermuten lässt. Ob der Hund „Tango“ ab und an das Tanzbein schwingt, wissen wohl nur seine neuen Halter und was sich der Namensgeber der Katze „Honk“ gedacht hat, bleibt ein Rätsel.