Düsseldorf. Während der Flughafen Düsseldorf mit mehr als 3 Millionen Gästen von einer positiven Ferienbilanz spricht, gibt es Kritik von Fluglärmgegnern.

Steigende Passagierzahlen, Air Defender, Hitzewelle im Juni, Gewitterlagen und Dauerregen im Juli, Klimaaktivisten – der Flughafen zieht trotz vieler Herausforderungen eine positive Bilanz der Sommerferien. „Gemeinsam mit den Partnern“ sei es gelungen, „die Auswirkungen verschiedener Einflussfaktoren auf den Flugbetrieb und die Passagierprozesse in Grenzen zu halten“.

Airport registriert mehr als 21.000 Starts und Landungen

Vom 22. Juni bis zum Ende des vergangenen Wochenendes verzeichnete der Airport mehr als drei Millionen Fluggäste bei mehr als 21.000 Starts und Landungen. Damit setzt sich „die Erholung nach Corona fort, mit rund zehn Prozent Wachstum bei den Passagierzahlen gegenüber dem Vorjahr“, so der Flughafen in einer Mitteilung vom Montag. „Ich freue mich über die positive Verkehrsentwicklung. Gerade angesichts des Wegfalls vieler innerdeutscher Verbindungen, geopolitischer Faktoren und Lieferengpässen bei neuen Flugzeugen“, so Flughafenchef Lars Redeligx.

Der Flughafen war früh im Jahr in die Offensive gegangen, um Komfort und Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Im Rahmen des „Off-Block“-Programms wurden Maßnahmen ergriffen, die auf eine Verbesserung der Sauberkeit im Terminal und eine Beschleunigung der Abfertigungsprozesse abzielen. Laut Flughafen konnten auch die Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen „deutlich reduziert“ werden. Im Durchschnitt passierten mehr als 90 Prozent der Passagiere die Kontrollstellen innerhalb von zehn Minuten. Selbst in den Verkehrsspitzen lag die Wartezeit in aller Regel laut Airport kurzzeitig bei maximal 20 bis 25 Minuten.

Verein: Nachtlandungen sind kein Zufall

Weniger erbaut sind die Verantwortlichen des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“. Die Zahl der nächtlichen Flugbewegungen am Airport sei in den Sommerferien „entschieden zu hoch“, heißt es in einer Mitteilung. In den sechs Ferienwochen haben die Kaarster 347 Starts und Landungen nach 23 Uhr registriert. Auch die Zahl von Landungen nach Mitternacht sei angestiegen. „Das ist deutlich mehr als im Spitzenjahr 2019“, sagt Vereinsvorsitzender Werner Kindsmüller. Und dies, obwohl die Zahl der Flugbewegungen insgesamt diesen Sommer nur bei etwa 75 Prozent des Spitzenjahres 2019 gelegen habe.

Eine Analyse der Flugbewegungen zeige zudem, so der Verein, dass ein Großteil der Nachtlandungen durch fehlerhafte Planungen der Airlines verschuldet sei. Man habe festgestellt, dass in vielen Fällen die Zeit zwischen der im Flugplan vorgesehenen Landung und dem folgenden Start zu kurz bemessen sei. Dadurch würden bereits tagsüber Verspätungen anfallen, die bis in die Nacht mitgeschleppt würden. „Nachtlandungen sind kein Zufall, sondern sie werden mutwillig herbeigeführt“, betont Werner Kindsmüller. „Dagegen muss der Verkehrsminister endlich einschreiten.“