Düsseldorf. Drei Monate nach Einführung des Deutschlandtickets fordert die Ratsfraktion der Düsseldorfer SPD moderne Ticketstrukturen. Vorbild ist Münster.
Am Dienstag (1. August) geht in Münster das 29-Euro-Ticket an den Start. Der dortige Stadtrat stimmte zuletzt für die Einführung der günstigen, stadtweit gültigen Fahrkarte. Ein ähnliches Konzept nach dem Vorbild Münster wünscht sich die Ratsfraktion der Düsseldorfer SPD nun auch für die Landeshauptstadt und für das Land NRW.
Düsseldorfer SPD fordert „moderne Ticketstrukturen für alle“
Deshalb sehen die Sozialdemokraten dringenden Handlungsbedarf im Hinblick auf „moderne Ticketstrukturen für alle“, wie die SPD-Ratsfraktion am Montag mitteilte. „Das 9-Euro und auch das 49-Euro -Ticket waren und sind eine Revolution im System unseres Nahverkehrs, die beide gut angenommen worden sind“, so Sabrina Proschmann, Co-Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion und Mitglied im Ordnungs- und Verkehrsausschuss. „Endlich haben wir die komplizierten und teuren Wabensysteme überwunden. Dies ist eine große Chance für eine Pendlerstadt wie Düsseldorf. Nun müssen wir die Gelegenheit nutzen, ein modernes Ticketsystem für alle gemeinsam zu entwickeln.“
Dafür hatte die SPD-Ratsfraktion beim Land die Einführung eines landesweiten Tickets für 29 Euro, ein bundesweit-gültiges 29-Euro-Tickets für Studierende und Azubis, ein bundesweites Tickets für 19 Euro für Sozialticketberechtigte sowie die Einführung eines bundesweiten kostenlosen Tickets für Schüler gefordert. Laut SPD sei dies jedoch insbesondere von CDU und Grünen abgelehnt worden.
SPD-Ratsfrau Proschmann: Tarifstrukturen sorgen für finanzielle Ungleichbehandlung
Die bestehenden Tarifstrukturen würden jedoch weiter für eine finanzielle Ungleichbehandlung sorgen, meint Proschmann. Schülerinnen und Schüler würden den ÖPNV dann nicht nur für den Schulweg nutzen, glaubt die Ratsfrau, sondern auch für den „Musikunterricht oder den Sportverein“.
Auch das Sozialticket müsse „dringend angepasst werden, ebenso wie die Tickets für Azubis und Studierende“, fügt die SPD-Frau weiter an. Zudem müsse sich Gedanken darüber gemacht werden, wie Menschen, die nicht oder nur selten mit Bussen und Bahnen pendeln, „eigentlich den ÖPNV nutzen und wie wir ihre Bedürfnisse in den Ticketstrukturen widerspiegeln. Sollten Menschen, die nur NRW-weit mobil sind, nicht weniger zahlen als 49 Euro? Und: Was ist mit Fragen der Übertragbarkeit, was zum Beispiel ein Teilen des Bärentickets ermöglicht hat?“ Dadurch würden Rentnerinnen und Rentner entscheidend Geld sparen, so Proschmann weiter.
Die SPD-Ratsfraktion kündigte am Montag an, dass nun genau beobachtet werden, wie sich das neue Ticket in Münster entwickeln wird.