Düsseldorf. Düsseldorfs SPD fordert, dass die Stadt die Brachfläche im Glasmacherviertel endlich ankauft und dort ein Quartier mit Vorbildcharakter entsteht

Der Gerresheimer Süden habe in den vergangenen Jahren stark gelitten, so die SPD Düsseldorf. Die endgültige Schließung der Glashütte 2005 und die verlorene Kaufkraft habe auch die Heyestraße getroffen. Die seit Jahren beschlossene barrierefreie Unterführung des S-Bahnhofs sei von Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) gestoppt worden. Auch eine neue Planung, die die Zukunft des Stadtteils positiv verändern könnte, sei noch nicht vorgelegt.

„Vernachlässigung des südlichen Gerresheims“ soll gestoppt werden

Die Düsseldorfer SPD fordert daher, dass durch den Ankauf des Glasmacherviertels die „Vernachlässigung des südlichen Gerresheims“ gestoppt werde und neuer Wind in die Entwicklung kommt. „Die Brache ist als offene Wunde kaum noch zu ertragen“, sagt Elke Fobbe, Ratsfrau im Bezirk 7. „Die Stadt sollte die Chance nutzen, dass Adler in Schwierigkeiten ist und Grundstücke abstoßen muss. Wir haben lange genug gewartet, wir wollen, dass auf der Brache die dringend benötigten Wohnungen entstehen.“ Wichtig sei für die SPD, dass nicht nur das Grundstück, sondern der gesamte Stadtteil von dieser positiven Aufwertung profitiert.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Zanda Martens ergänzt: „Das Schicksal des Areals macht deutlich, wie wichtig doch die Forderung der Düsseldorfer SPD von 8000 bezahlbaren Wohnungen bis 2030 ist. OB Keller muss jetzt liefern und die gemeinsam verabredete Wohnungsbauoffensive mit konkreten Projekten hinterlegen.“ Am Standort Gerresheim könnten zeitnah bis zu 1700 neue bezahlbare Wohnungen entstehen.

SPD-Fraktionsvorsitzende hält ein „Beispielquartier“ für möglich

Sabrina Proschmann, Co-Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, hält dort ein Beispielquartier für künftige städtische Projekte für möglich: „Öffentliche Gebäude ausgerüstet mit Photovoltaik, angeschlossen an Nah- und Fernwärmenetze. Bezahlbarer Wohnraum in nachhaltiger Bauweise errichtet in einem ruhigen Wohnumfeld mit Platz zum Spielen.“ Dazu gehörten unter anderem auch Elemente einer „Schwammstadt“ als Anpassung an den Klimawandel sowie eine gute ÖPNV-Anbindung.

Um das zu erreichen, fordert die SPD den OB auf, Gespräche mit der Adler Group über den schon oft geforderten Kauf des Glasmacherviertels aufzunehmen. Nach den Vorstellungen der Ratsfraktion soll eine Projektgruppe innerhalb der Verwaltung entstehen, die den Wohnungsbau mit Genossenschaften und Städtischer Wohnungsbaugesellschaft mit den Ansprüchen eines modernen, nachhaltigen Viertels koordiniert.

Am Freitag, 21. Juli, will OB Keller seinerseits ein Konzept zum Thema Wohnen vorstellen.