Düsseldorf. Stanislava Balueva eröffnet den Ratinger Hof am 1. August mit neuem Konzept neu. Ihre Vorgänger mussten zuletzt Insolvenz anmelden.
Gute Neuigkeiten vom Ratinger Hof. Die Kultstätte in der Altstadt, in der Szenegrößen wie Joseph Beuys und Jörg Immendorf oder Bands wie Kraftwerk, Neu oder die Toten Hosen verkehrten, scheint fürs Erste gerettet. Ab 1. August eröffnet in den Räumlichkeiten an der Ratinger Straße 10 „Der Hof“ mit neuem Konzept. Stanislava Balueva übernimmt die alleinige Geschäftsführung. Das neue Konzept berücksichtigt die Kultur der Vielfalt und Inspiration der Location für die erfolgreiche Punk- und Elektrokultur der letzten 60 Jahre. „Mit dem Hof haben wir uns zum Ziel gesetzt, einen Ort der Subkultur und Kreativität zu schaffen, der von Sympathie und menschenachtenden Grundsätzen geprägt ist“, erklärt Balueva.
Genossenschaft übernahm die Location mitten in der Pandemie
Damit sind die Kulturbanausen, die die Location 2020 – also mitten in der Pandemie – übernommen hatten, raus. „Man muss die Reißleine ziehen, solange man noch kann und die Möglichkeit besteht, den Gedanken, den wir verfolgt haben, weiterzutragen“, bilanzierte Sia Ghassemi, Geschäftsführer der Genossenschaft vor einem Monat beim „Hoffest“. Dazu hatten die Kulturbanausen eingeladen, um noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren. Zum 1. Juni war bereits Insolvenz angemeldet worden. Der Insolvenzverwalter ermöglichte, die bereits angekündigten Veranstaltungen erst einmal durchzuführen. Parallel suchte Ghassemi nach einem Nachmieter. Der ist jetzt mit Balueva gefunden.
Betrieb wird „nicht renditeorientiert geführt, sondern gewinnrückführend“
„Der Hof steht für Vielfalt, Offenheit und Respekt gegenüber individuellen Ausdrucksformen und alternativen Lebensstilen“, sagt die neue „Hofdame“. Der Betrieb werde auch weiter „nicht renditeorientiert geführt, sondern gewinnrückführend“ in die Veranstaltungen und den Hof. „Dieses Ziel können wir mit einem starken Netzwerk erreichen. Kommt vorbei und lernt uns kennen“, so Balueva.