Düsseldorf. Die Stadt Düsseldorf hat großes Interesse, die Einsatzbereitschaft der Rettungskräfte und den Fahrzeugpark auf einem hohem Niveau zu halten.

Als Christian Zaum 2017 die Stelle als Dezernent bei der Stadt Düsseldorf angetreten hatte und damit auch die Zuständigkeit für die Feuerwehr übernahm, wusste er nicht, welche Herausforderung auf ihn, aber vor allem auch auf die Einsatzkräfte in den darauffolgenden Jahren zukommen sollte. Die Anforderungen sind nicht allein durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen gewachsen.

Die Zahl der Einsätze erhöht sich auch jedes „normale Jahr“ um vier bis sechs Prozent, weil die Bevölkerung in der Stadt wächst, der Altersschnitt sich weiter nach oben bewegt und sich auch viel mehr Menschen bei Bagatell-Problemen an die Feuerwehr und die 112 wenden. Feuerwehrchef David von der Lieth machte aber bei der Vorstellung des Jahresberichtes auch darauf aufmerksam, dass die klimabedingten Probleme wie Hitzewellen und Überschwemmungen in Zukunft die Feuerwehr verstärkt in Atem halten werden.

Dezernent Christian Zaum spricht den Feuerwehrleuten ein großes Dankeschön aus

Für Christian Zaum war es in dieser Hinsicht aber wichtig, zu betonen, dass die Düsseldorfer Feuerwehr immer einsatzfähig war, was nicht in allen Städten während der Krisen der vergangenen drei Jahre der Fall war. „Daher ist es meine erste Aufgabe, den Düsseldorfer Feuerwehrleuten einen großen Dank für ihren Einsatz auszusprechen“, sagte der Feuerwehrdezernent.

Zaum erläuterte zudem, dass man dabei sei, ständig die Krisenpläne zu überarbeiten und anzupassen, um immer handlungsfähig zu bleiben. Im Augenblick wird ein Szenario entwickelt, um auch auf einen großflächigen Stromausfall in der Stadt vorbereitet zu sein.

„Die Feuerwehr muss sich immer wieder neu erfinden, auch um technisch auf dem neusten Stadt zu bleiben“, sagte Zaum, der in diesem Zusammenhang auf den erweiterten Fahrzeugpark mit neuen Rettungswagen der Feuerwehr und die erfolgte Modernisierung der Schutzkleidung hinwies. Im Moment, angesichts einer ruhigen Gesamtlage, könne man zwar etwas durchatmen, aber allein die Planungen für die neuen Wachen in Kaiserswerth und Wersten beanspruchen ebenfalls viel Aufmerksamkeit. In Wersten warte man für die Feuer- und Rettungswache 7 noch auf einen zügigen Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss zum Neubau.

15 Frauen befinden sich unter den 91 Auszubildenden

Es liefe wohl etwas falsch, wenn man sich auf den Erfolgen und der guten Arbeit in der 150 Jahre alten Geschichte der Düsseldorfer Feuerwehr ausruhen würde. In der Stadt und bei der Feuerwehrleitung hat man sich Gedanken gemacht, um beim Personal auf dem neusten Stand zu bleiben.

Durch vielfältige Aktionen, unter anderem einem Karrieretag konnten 91 Auszubildende ihren Dienst bei der Feuerwehr in Düsseldorf aufnehmen. Erfreulicherweise sind diesmal auch 15 Frauen dabei, die sich den Herausforderungen dieses Berufes stellen und die Bemühungen, die Feuerwehr für Frauen attraktiver zu machen, belohnen.

„Wir freuen uns, dass auch Interessenten direkt nach der Schule bei uns ihre Ausbildung beginnen möchten. Auch diejenigen, die eine Berufsausbildung absolviert haben, sind bei uns willkommen, da wir so vielfältige Aufgaben- und Einsatzbereiche haben“, betont Feuerwehrchef von der Lieth, der nach der Ausbildungsoffensive mit dem Titel „Ausbildung fördern“ von einer hohen Zahl an Bewerbern spricht, von denen er viele bei der Feuerwehr an der richtigen Stelle wähnt.

Angriffe auf Rettungskräfte sind kein großes Thema mehr

Dass Einsatzkräfte zunehmend Angst vor Übergriffen von teilweise alkoholisierten Randalierern haben müssen, konnte von der Lieth zerstreuen. Die Zahl der Rettungskräfte, die bei ihren Einsätzen massiv behindert oder angegriffen werden, hätte sich zuletzt nicht erhöht. Da sei man aber auch im Fall der Fälle sehr sensibel und helfe den Betroffenen in jeglicher Hinsicht.

Bei einem Blick in die Statistik der Einsätze fällt auf, dass besonders die Zahl der Vegetationsbrände stark gestiegen ist. Auch darauf ist die Düsseldorfer Wehr gut vorbereitet, weil sie mit mehreren Feuerwehren sogar gemeinsam als Einsatzmodul auch international bei Waldbränden zum Einsatz kommt - wie bei dem großen Feuer in der Nähe von Bordeaux im August 2022.

Die Einsätze der Düsseldorfer Feuerwehr

Die Feuerwehr registrierte im vergangenen Jahr 156.170 Alarmierungen, rund 4.000 mehr als 2021. Davon entfielen 141.752 auf den Rettungsdienst. Es gab 3981 Brandeinsätze, 200 mehr als im Jahr davor. 19 Großbrände, 1190 Wohnungsbrände und 156 Vegetationsbrände (63 mehr als 2021).

Bei Verkehrsunfällen leistete die Feuerwehr 105 mal technische Hilfe. 2089 Menschen wurden aus Notlagen gerettet, 2052 Tiere. Es gab 44.996 Krankentransporte, Einsätze mit Notärztin und Notarzt kamen 23.157 Mal vor. Anrufer der 112 warteten im Schnitt 7,1 Sekunden auf die Gesprächsannahme.