Düsseldorf. Bei „Rheinkippen“ befreiten Freiwillige die Stadt von falsch entsorgten Zigarettenstummeln.
Täglich werden in Düsseldorf mehr als eine Million Zigarettenkippen falsch entsorgt, mahnt die Umweltinitiative Rhinecleanup. Die Stummel landen auf Bürgersteigen, im Gully oder in Parks. „Eine einzige Kippe ist in der Lage, 40 Liter Grundwasser zu verseuchen“, erklärt Joachim Umbach, Initiator von Rhinecleanup und Ombudsmann der NRZ. Die vielen Zigarettenstummel waren bei den Cleanup-Tagen im September vielen Sammelnden übel aufgefallen – und so entschied sich die Initiative vor vier Jahren, zusätzlich eine Kippen-Sammelwoche zu veranstalten.
Säckeweise Zigarettenstummel
Vom 5. bis 12. Mai sammelten also Freiwillige unter dem Aktionstitel „Rheinkippen“ in Düsseldorf und Umgebung. Etwa 30 bis 40 Gruppen waren in Düsseldorf unterwegs, erklärt Umbach und schätzt die Teilnehmerzahl auf 400 bis 500 Leute.
Am Freitag stand Rhinecleanup mit zwei durchsichtigen, dicken Röhren auf dem Schadowplatz, um zum Abschluss der Woche sichtbar zu machen, was in der Landeshauptstadt und im Umland aufgehoben wurde. „Wir rechnen für Düsseldorf heute mit 120.000 Kippen“, erklärte Umbach. Kurz darauf sollte diese Erwartung deutlich übertroffen werden.
Denn: Zwei große Gruppen trafen auf dem Schadowplatz ein. Die Belegschaft der Postcode Lotterie brachte unzählige kleine Eimer mit, die in die Rohre gelehrt wurden. Und kurz darauf traten Geocacher an den Stand, mit einer sehr großen Mülltüte im Schlepptau. Rund 80.000 Stummel schütteten sie in das große Sammelrohr. Einen Füllstand von stolzen 140.000 Kippen konnte man ablesen. „Wir haben von vergangenem Freitag an jeden Tag eine Veranstaltung dazu gemacht“, erklärt Geocacherin Alice Nießen. Jeweils rund 15 Leute seien zu den Treffen gekommen, die auf einer Plattform für Geocacher angekündigt waren – über das ganze Stadtgebiet verteilt sammelten sie. Seit Jahren helfen die Geocacher, die Stadt sauberer zu machen, erklärt Sabine Mayr: „Wir haben im vergangenen Jahr auch einen Goldenen Besen für unser Engagement am Dreck-Weg-Tag bekommen.“
Auch viele Einzelpersonen trugen bei
Aber auch Einzelpersonen können viel beitragen. So etwa Susanne Leben, die eine Tüte in den Kippenbottich leert. „Ich habe alleine gesammelt und meine Tochter hat mir ein bisschen geholfen“, sagt die Ratherin. Allein beim sammeln rund um ihre Straße kamen 500 Kippen zusammen, berichtet sie. Dass es so viel wurde, habe sie überrascht. Die Nichtraucherin wünscht sich, dass die Stadt mehr Möglichkeiten schafft, die Stummel unterwegs richtig zu entsorgen. Doch: „Natürlich bleibt die Frage, ob das dann auch genutzt wird.“
Rund 240.000 Kippen waren es, die bis Freitagnachmittag in den beiden Sammelrohren zusammenkamen. Entsorgt werden sie am Montag in der Müllverbrennungsanlage der Awista.