Düsseldorf. Klimaaktivisten der “Letzten Generation“ haben in Düsseldorf protestiert. Wegen einer Attacke auf einen Aktivisten ist der Staatsschutz aktiv.
Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ haben am Mittwochnachmittag für Sperrungen und Staus rund um die Kölner Straße in Düsseldorf gesorgt. Mit einem langsamen Protestmarsch über die Fahrbahn zogen 14 Teilnehmende während des Feierabendverkehrs durch Teile der Innenstadt in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt.
Wie die Bildzeitung berichtet, ist nun auch der Staatsschutz eingeschaltet. Die Polizei in Düsseldorf bestätigt das. Grund ist ein Vorfall wohl im Bereich des Worringer Platzes. Dort soll ein Autofahrer einen Klima-Aktivisten zu Boden gestoßen haben. Ein Video, das Letzte-Generation-Sprecherin Carla Hinrichs bei Twitter gepostet hat, soll den Angriff zeigen. Der Staatsschutz ermittelt nun in dieser Sache. Eine Anzeige eines Geschädigten liegt der Polizei bisher nicht vor.
Ausgerüstet mit orangenen Warnwesten und Plakaten, auf denen unter anderem stand: „Letzte Generation vor den Kipppunkten“, lief die Gruppe von der Karlstraße/Ecke Kurfürstenstraße in Richtung Worringer Platz. Von dort aus ging der kleine Protestzug über die Kölner Straße in Richtung Wehrhahn und Pempelfort weiter.
Langsames Gehen als neuartige Protestform
Ziel der Aktion war es, „den Verkehr in der Düsseldorfer Innenstadt zum Erliegen zu bringen“, wie ein Sprecher auf Nachfrage erklärte, um damit auf die Ziele der Klimaschutzgruppe und einem drohenden Klimakollaps hinzuweisen. Durch das langsame Gehen gebe es für die Letzte Generation nun eine „neuartige Protestform, die es noch mehr Menschen ermöglichen soll“, an den Klimaprotesten teilzunehmen, wie die Klimaschutzgruppe am Mittwochnachmittag mitteilte.
Gegen 16.30 Uhr trafen sich die Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation bei strömenden Regen an der Karlstraße und starteten dort ihren Protestmarsch. Nach wenigen Metern konnten drei Motorradstreifen der Düsseldorfer Polizei die kleine Protestgruppe am Worringer Platz einholen und die Kreuzung in Fahrtrichtung Pempelfort absperren.
Die Klimaaktivisten setzte ihren Protestmarsch dabei über die Kölner Straße weiter fort, konnten dann aber gegen 16.50 Uhr an der Rheinbahn-Haltestelle „Pempelforter Straße“ der Straßenbahnlinie 704 von zahlreichen Einsatzkräften der Polizei gestoppt werden.
Protestierende setzten sich auf die Straße
Weil es sich laut Einsatzleitung der Düsseldorfer Polizei bei dem Marsch der Letzten Generation um eine nicht angemeldete Veranstaltung handelte, wurden die Teilnehmer aufgefordert, den Protest aufzulösen und die Straße freizumachen. Trotz zweifacher Warnung kamen die Aktivisten der Aufforderung der Polizei nicht nach.
So begannen die eingesetzten Beamten gegen 17.15 Uhr, die friedliche Aktion aufzulösen. Um die Auflösung zu erschweren, setzten sich Protestierenden auf die nasse Straße und wurden anschließend einzeln von den Polizisten von der Fahrbahn getragen. Die Klimaaktivisten müssen nun mit Strafanzeigen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz rechnen.
Durch die Aktion und Sperrungen staute sich der Verkehr am Worringer Platz bis in die Abendstunden. Sowohl aus Oberbilk kommend als auch vom Stresemannplatz bis zur Worringer Straße gab es lange Rückstaus.