Düsseldorf. ÖPNV-Anfahrt zu Fußballspielen oder Konzerten in der Düsseldorfer Arena ist nicht immer ein Spaß. Wird es bei der Euro besser?

Es ist ein Szenario, das sich den Fortuna-Fans, die aus dem Düsseldorfer Norden mit der Bahn kommen, bei jedem Spiel ihrer Mannschaft bietet. Sie müssen am Freiligrathplatz aus der U 79 aussteigen und dann entweder auf eine U 78 warten oder zu Fuß den Kilometer zum Stadion laufen. Letzteres ist zum „Standard“ geworden, weil die Bahnen der U 78 aus der Innenstadt kommend fast ausschließlich übervoll besetzt sind und sich niemand mehr in die Bahn hineinquetschen möchte. Das wird bei einem ausverkauften Spiel wie jetzt am Freitag gegen den Hamburger SV sicherlich nicht anders aussehen.

Bahnen sind am Freiligrathplatz viel zu voll

Dass sich die Fortuna-Fans, die aus dem Norden kommen und möglichst bequem zu den Spielen möchten, das anders vorstellen, ist kein Geheimnis, wie uns einige diese Fußball-Freunde mitteilten. Auch Besucherinnen und Besucher von Konzerten in der Arena sind oft genervt vom übervollen ÖPNV.

Vor rund 20 Jahren – in Zeiten des Rheinstadions – war es noch so, dass die U79 die Fans, unter denen natürlich auch einige ältere oder auch beeinträchtigte Menschen sind, direkt zum Stadion gebracht hat und dann weiter zum Hauptbahnhof gefahren ist. Und es ist noch nicht so lange her, dass Bahnen eingesetzt wurden, die nicht vom Hauptbahnhof kamen, sondern erst am Freiligrathplatz oder kurz vorher eingesetzt wurden, um Fans, die aus der U79 ausgestiegen waren, zur Arena zu bringen. Diesen Zustand wünschen sich die Fans zurück.

Viele Fortuna-Fans sind gefrustet

Während die Rheinbahn nicht versteht, woher die Proteste kommen, sagt Fortuna-Fan Wolfgang Pabst, einer der vielen Betroffenen: „Leute von der Rheinbahn sollten sich vor einem Spiel der Fortuna mal an den Freiligrathplatz stellen, dann wüssten sie, wovon wir sprechen.“

Das sagt die Rheinbahn: „Für das Spiel der Fortuna gegen den HSV stocken wir unser Angebot mit Verstärkerfahrten auf, wie übrigens zu allen Spielen der Fortuna“, erklärt Sprecherin Katharina Natus. Auf der Linie U78 würden dann alle verfügbaren Bahnen eingesetzt, und zwar nicht nach Fahrplan, sondern die Bahnen fahren einfach – wenn Fahrgäste am Bahnsteig stehen – ununterbrochen zwischen Hauptbahnhof und Arena. Bei der Abreise steigen auch viele Fahrgäste direkt an den Haltestellen „Freiligrathplatz“ und „Messe Ost/Stockumer Kirchstraße“ ein. „Daher fahren die Bahnen der Linie U79 diesen Schlenker nicht, sondern entlasten die Bahnen der Linie U78, in dem sie die Fahrgäste an diesen Haltestellen mitnehmen“, heißt es in der Antwort der Rheinbahn weiter.

Drei-Wagen-Züge bei großen Veranstaltungen

Generell setzt die Rheinbahn bei großen Veranstaltungen so genannte Drei-Wagen-Züge ein, also drei aneinander gekoppelte Bahnen. Das soll übrigens auch bei der Europameisterschaft im kommenden Jahr so sein. „In Vorbereitung auf die Euro 2024 sind wir in engem Austausch mit der Stadt und allen Beteiligten“, sagt Rheinbahn-Sprecherin Natus. Am liebsten würde die Rheinbahn dann während dieses Großereignisses sogar wohl mit Vier-Wagen-Züge operieren. Doch das wird nicht möglich sein, weil die Bahnsteige wie berichtet an den meisten Stationen dafür nicht ausgelegt sind. Angeblich hofft die Rheinbahn darauf, dass die Bahnsteige für die U78 irgendwann angepasst werden und setzt da auch auf die Stadt und deren finanzielle Unterstützung.

Doch da gibt es ganz andere Überlegungen, die allerdings angesichts knapper Kassen wohl eher auf die lange Bank geschoben werden müssen. Denn die Untertunnelung der Kaiserswerther Straße ist mehr als nur ein Fantasie-Konstrukt. Allerdings werden für diese Pläne, wenn sie überhaupt realisiert werden sollen, noch Jahre ins Land gehen. Dann ist die Euro 2024 schon längst Geschichte.

Neuer Ein- und Ausstieg bei der Euro 2024

Noch ein Fakt am Rande: Bei der Euro 2024 werden die Bahnen der U78 nicht in den Arena-Bahnhof fahren, um die Fahrgäste rauszulassen, sondern es ist geplant, die große Fläche am Europaplatz (hinter der Messehalle 8a) zu nutzen, um die Fans zu empfangen und entsprechend weiterzuleiten. Dafür ist der Bereich am Arena-Bahnhof ganz offensichtlich nicht groß genug. Und am Europaplatz ist die Ankunft für Vier-Wagen-Züge ohnehin nicht möglich.