Düsseldorf. Die Düsseldorfer City schneidet in einer Befragung besser ab als vergleichbare Städte – außer bei der Mobilität.
Die Attraktivität der Düsseldorfer Innenstadt hat sich seit 2020 verbessert, finden Stadtbesucher: Von Schulnote „2,3“ auf „2,2“ im vergangen Jahr. Das hat die Befragung „Vitale Innenstädte 2022“ ergeben, deren Ergebnisse der Handelsverband NRW Rheinland und die Stadt gemeinsam mit der Interessengemeinschaft Königsallee, dem City-Ring-Schadowstraße und der Altstadt Gemeinschaft am Donnerstag präsentierten. Befragt wurden dazu im vergangenen September 509 Besucher auf Königsallee, Schadowstraße und in der Altstadt.
In bundesweit 111 Städten wurde die Befragung des Instituts für Handelsforschung aus Köln durchgeführt, in Düsseldorf in Kooperation mit dem Handelsverband NRW Rheinland, der Stadt und den Werbegemeinschaften der innerstädtischen Einkaufsquartiere. Dabei waren auch große Städte, bei denen ein Vergleich mit der Landeshauptstadt aussagekräftig ist – etwa Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt oder Dortmund. Auch die Motivationen, mit denen Menschen in die Innenstadt kommen, wurden abgefragt. „Was uns besonders freut ist, dass der Einkaufsbummel nach wie vor ein wichtiger Grund ist, Innenstädte zu besuchen“, sagt Rainer Gallus vom Handelsverband. 53 Prozent der befragten Besucher kamen dabei von außerhalb.
Attraktiver Einzelhandel
Bei der Attraktivität der Innenstadt punktet besonders das Einzelhandelsangebot und auch etwa die Gebäude. Das Sicherheitsgefühl und die Sehenswürdigkeiten können Besucher dabei ebenso überzeugen. Nicht so positiv sieht es hingegen bei der Mobilität aus: Düsseldorf schneidet im Vergleich zu anderen Großstädten zwar leicht überdurchschnittlich ab, was Bus und Bahn angeht – bei Fußgänger- und Fahrradfreundlichkeit sowie Parkmöglichkeiten und Autoverkehr dann aber klar unterdurchschnittlich. Besonders die 32 Prozent der Besucher, die mit dem Pkw kommen, sind mit der Verkehrslage unzufrieden – sie geben dafür Schulnote „3,7“. Mehr als die Hälfte, 55 Prozent, kommen dagegen entspannter mit dem Öffentlichen Nahverkehr – und vergeben dafür die Note „1,8“. Bei der letzten Befragung 2020 hatten Autofahrer bei der Mobilität noch die Note „2,2“ gegeben. Auch Radler sind unzufriedener – 2020 gaben Sie die Note „2,2“, dieses Mal nur eine „3“.
Besonders während Corona waren die Ängste vor dem „Innenstadtsterben“ gewachsen. Der Erfolg des Onlinehandels würde den innerstädtischen Händlern das Wasser abgraben, so die Befürchtung. 2020 gab rund ein Viertel der Besucher an, durch Online-Käufe die Innenstadt weniger zu besuchen, ein Drittel dagegen kaufte nach eigenen Angaben gar nicht online ein. Erstere machen jetzt über ein Drittel aus, letztere rund 25 Prozent. Nur noch 45 Prozent der Besucher kommt mindestens einmal die Woche in die Innenstadt. „Es gibt immer weniger, die gar nicht online kaufen“, sagt Gallus. Gegen den Trend müsse man vor allem für Aufenthaltsqualität in der Innenstadt sorgen, sagt er. Es sind fehlende Verweilmöglichkeiten, Grünflächen und mangelnde Sauberkeit, mit denen die Befragten eher unzufrieden sind. Neben mehr Orten zum Verweilen und Freunde treffen ist es dann auch ein breiteres Angebot, das sich Besucher in der Innenstadt wünschen, sei es mehr Außengastronomie, Sport- und Freizeitangebote, Bildung oder Kunst- und Kultur.
„Wir müssen auch an unseren Basics arbeiten“
„Die gemischte Stadt ist keine Erfindung von Stadtplanern“, sagt Cornelia Zuschke, Beigeordnete für Planen, Bauen und Liegenschaften. Auch Wohnen gehöre in eine lebendige Innenstadt sagt sie. „Ich glaube, es ist wichtig, dass man direkt an den Menschen bleibt“, erklärt sie und zeigt sich dankbar für die Umfrage. Stadtplanerisch stehe man vor einer nie endenden Aufgabe, die in einer Stadt mit großem potenzial, wie Düsseldorf, aber auch Spaß mache, sagt sie.
Hans Meijers Geschäftsführer der IG Königsallee mahnt: „Mit einer Note 3 bei der Sauberkeit kann ich mich nicht zufrieden geben.“ Auf der Kö gebe es viel Graffiti und Verschmutzungen. „Wir müssen auch an unseren Basics arbeiten, und dazu gehört neben Sicherheit auch die Sauberkeit.“ Frank Hermsen, Geschäftsführer der Altstadt Gemeinschaft, lobt: „Alles, was sich laut dieser Studie verbessert hat, ist Ergebnis von Maßnahmen.“ Bei Themen wie Sicherheit müssen die Beteiligten am Ball bleiben, urteilt er. und betont: „Das Ergebnis zeigt klar: Der stationäre Handel ist wichtig. Die Leute wollen ihn!“