Düsseldorf. Die Stadt arbeitet hinter den Kulissen auf Hochtouren an den Vorbereitungen für die Europameisterschaft 2024.
Nach der aus deutscher Sicht völlig verkorksten Fußball-WM in Katar freuen sich die Düsseldorfer ganz besonders auf die fünf Spiele der Euro 2024, die im Juni und Juli im kommenden Jahr in Düsseldorf stattfinden werden. In einer Bürgerbefragung mit 2400 Teilnehmern quer durch alle Schichten wurde diese Begeisterung und Vorfreude auch sichtbar, weil sich 88 Prozent der Befragten für die Ausrichtung der Fußball-Europameisterschaft ausgesprochen haben, 85 Prozent glauben sogar. dass sich die Austragung positiv auf das Ansehen Düsseldorfs auswirken wird. Zudem wurde deutlich, dass die Düsseldorfer sich einbringen wollen, Besuche in den Fanzonen planen und für Nachhaltigkeit eintreten. Nun ist auch in der Stadt etwas von den Vorbereitungen zu merken. Dass „Die Euro kütt“, wie es auf den Plakaten zu lesen ist, die unter anderem an Bahn-Haltestellen aushängen, macht neugierig, wie weit der Stand der Vorbereitungen aktuell ist. „Fünf Mal rollt der Ball in Düsseldorf“ erfährt derjenige, der sich die Plakate noch genauer anschaut. Aber wer hinter dem Kampagne und der Organisation steckt, ist nicht so recht zu erkennen.
Drei Fan-Zonen sind in Planung
Aber wer ist eigentlich in diesem EM-Vorbereitungsteam? Da ist zunächst der städtische Projektleiter Thomas Neuhäuser zu nennen, der von Anfang an das Heft in der Hand hatte und schon bei der der Bewerbung als Ausrichterstadt seine Erfahrung eingebracht hat. Die Projektleitung bestand zunächst aus Neuhäuser und zwei weiteren Mitarbeitern der Stadtverwaltung auf zweieinhalb Stellen. „Da im vergangenen Jahr eine neue Verwaltungseinheit, Kompetenzzentrum Veranstaltungen, gegründet worden ist, kommen in den Teilprojekten immer mehr Helfer dazu“, erklärt Thomas Neuhäuser, der nun auf 14 Mitarbeiter zählen kann, die mit den Planungen und Vorbereitungen betraut sind. Die drei Fan-Zonen, die sich auf dem Gustaf-Gründgens-Platz, auf dem Burgplatz und am Unteren Rheinwerft (Public Viewing) befinden, müssen genau geplant werden, was unter anderem Ausgestaltung, Sicherheit und Sauberkeit angeht. „Unter anderem können wir da auch auf die Expertise von D.Live zurückgreifen, die sich um die operative Steuerung der Outdoor-Events kümmern“, sagt der Euro-Projektleiter. „So ist es sehr gut, dass wir keine großen Agenturen brauchen, die uns Hilfestellung leisten müssen.“ Der Vorteil sind kurze Abstimmungswege und genaue Kenntnisse, was Düsseldorf auszeichnet und rüberbringen möchte.
Bei Instagram wirbt die Stadttochter D.Live indes unter dem Motto „Komm in unseren Kader: Wir suchen dich für die Uefa Euro 2024 in Düsseldorf“ um Bewerber. Ausgeschrieben sind Stellen unter d-live.de/karriere.
Baumaßnahmen nach Uefa-Anforderungen
Von der Powerpoint-Phase ist die Planung inzwischen in die Umsetzung gegangen. Viele Ideen werden nun mit Leben gefüllt, klare Absprachen über den Ablauf getroffen und en Detail geplant wie zum Beispiel, welche Stände für Uefa-Sponsoren oder die Gastronomie und wo bereitgestellt werden. Mit den Fußballvereinen aus Düsseldorf, der Fortuna und dem Fußballverband werden auch schon Möglichkeiten von Spielflächen besprochen. Am Schauspielhaus werden nun Programme für das Bühnenprogramm geplant, und die Möglichkeiten der Anreise mit dem Fahrrad und dem ÖPNV geprüft.
In der Arena werden gemäß den Anforderungen der Uefa einige Baumaßnahmen umgesetzt und diese auch nachhaltig integriert. Die Gast-Kabinen werden modernisiert, die Spielerbänke erweitert, die Flutlicht-Anlage auf LED optimiert und ein neues Presse- und Medienzentrum gebaut.
Es wird wohl rund drei Millionen Ticket-Inhaber während der EM geben, aber wohl 12 Millionen Menschen wollen laut einer Prognose in die Ausrichterstädte kommen. „Wir erwarten unfassbar viele Menschen in der Stadt, die unterhalten werden müssen“, sagt Neuhäuser, der Düsseldorf als Drehkreuz zwischen den Ausrichterstädten im Westen sieht. „Wir werden die Stadt nicht zukleistern, aber die Menschen werden sehen, dass wir ein Teil dieses wunderbaren Events sind. Darauf sind wir stolz, und das wollen wir zeigen.“ Und offensichtlich wollen auch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt zeigen, wie weltoffen und gastfreundlich sie sind. „Jeder soll etwas von dieser Euro `24 mitnehmen und davon profitieren,“ sagt Neuhäuser, der die Rückendeckung der Düsseldorfer bei diesem Projekt ganz deutlich spürt.