Düsseldorf. Seit den 1980er Jahren werden die früher stark bejagten Tiere in NRW wieder angesiedelt. Nun sind Exemplare in der Urdenbacher Kämpe aufgetaucht.
Erstmals seit 200 Jahren ist in Düsseldorfer wieder ein Biber gesichtet worden. Einzelne Tiere besiedeln offenbar die Urdenbacher Kämpe wieder. Bereits im vergangenen Sommer gelangen erste Sichtnachweise am Altrhein. Seit August wurden dort umfangreiche Nagespuren an Baumstämmen gesichtet. Sie können eindeutig dem Biber zugeordnet werden. Inzwischen wurden sogar in einer Nacht zwei Biber gleichzeitig beobachtet, teilt die Stadt mit. Der Biber kam seit etwa 1830 nicht mehr im Rheinland vor. Damals wurde er durch den Menschen ausgerottet. Wann genau es zum letzten Mal Biber in Düsseldorf gegeben hat, ist nicht bekannt.
Erste Nachweise 2014 aufgrund von Fraßspuren
Ab 2014 gab es auf dem Gebiet der Stadt Düsseldorf vier Nachweise von Bibern, anhand der typischen Fraßspuren. Zu einer dauerhaften Ansiedlung und Paarbildung war es allerdings noch nicht gekommen. In der Urdenbacher Kämpe wird der Biber laut Stadt nunmehr vermutlich weiter Fuß fassen, da ein entsprechender Lebensraum und zum ersten Mal ein Paar der Art vorhanden ist. Die Stadt rechnet darüber hinaus mit weiteren Ansiedlungen in Düsseldorf.
Biber wurden durch den Menschen wegen ihres Fells und für die Fleischgewinnung so stark bejagt, dass sie weltweit fast ausgestorben waren. Zudem wurde das sogenannte „Bibergeil“, ein moschusähnliches Duftsekret, als Schmerzmittel verwendet. Nur in sehr kleinen Vorkommen konnten sich vereinzelt Restbestände der Tiere halten. In Deutschland war dies nur an der Mittelelbe der Fall. Seit den 1980er-Jahren werden Biber in NRW wieder angesiedelt. Es entwickelten sich mit der Zeit Populationen in der Eifel und am unteren Niederrhein. Von dort aus hat sich die Population insbesondere in den vergangenen Jahren stark ausgebreitet.
Urdenbacher Altrhein wurde großflächig renaturiert
Der Urdenbacher Altrhein wurde in einem gemeinsamen Projekt der Stadt Düsseldorf und der Biologischen Station Haus Bürgel in den Jahren 2013 und 2014 großflächig renaturiert. Entstanden ist seitdem ein Mosaik aus Wasser, Röhricht und Weidenwald, das nun auch einen optimalen Lebensraum für den Biber bildet.
Die Stadt bittet im Sinne des Arten- und Naturschutzes um größtmögliche Rücksichtnahme, indem man die Tiere nicht stört, sich nicht nähert und sie nicht füttert.