Düsseldorf. Zum Jahreswechsel gab es in Düsseldorf viel zu tun. Feuerwehr verzeichnete 598 Alarmierungen, zumeist wegen medizinischer Notfälle.
Polizeisprecher André Hartwich brachte es am Neujahrsmorgen auf den Punkt. „Es war keine Silvester brutal, aber sowohl die Kolleginnen und Kollegen der 110, als auch die der 112 hatten richtig viel zu tun. Alle Kräfte waren ohne Unterlass bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz.“
Bei trockenem und mildem Wetter waren Altstadt und die umliegenden Bereiche am frühen Silvesterabend zunächst „durchschnittlich besucht“, wie es im Polizeibericht heißt. Ab 22 Uhr erhielt die Altstadt starken Zulauf. Viele Menschen strömten in Richtung Burgplatz und Freitreppe. Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt noch überwiegend friedlich. Das änderte sich ab Mitternacht durch die „inzwischen deutlich alkoholisierten Altstadtgäste“. Die Zahl und die Intensität polizeilicher Einsatzanlässe nahm deutlich zu, so Hartwich. „Immer wieder schritten die Präsenzkräfte frühzeitig konsequent ein und erstickten Streitigkeiten oftmals schon im Keim.“ Ab 0.15 Uhr ging es für viele Feiernde von der Freitreppe und dem Burgplatz in Richtung der Altstadtgassen. So verlagerte sich dann auch der Einsatzschwerpunkt.
Polizei sprach 99 Platzvereweise aus
Während des Silvestereinsatzes wurden allein in der Altstadt 191 Personen kontrolliert (Vorjahr 130). Insgesamt erteilten die Beamtinnen und Beamten 99 Platzverweise (Vorjahr 83). 17 Menschen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen (Vorjahr 22). Es wurden 19 Strafanzeigen wegen Körperverletzungsdelikten gefertigt (Vorjahr 29). 20 Taschendiebstähle wurden bisher gemeldet (Vorjahr 27). Fünf Verstöße gegen die Waffenverbotszone wurden von den Einsatzkräften ebenso geahndet.
Es galt auch in diesem Jahr eine Allgemeinverfügung, also ein Böllerverbot in der Altstadt. Ein Schwerpunkt war für die 68 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes deshalb auch die Sicherstellung von Feuerwerkskörpern in Zusammenarbeit mit der Polizei. Trotz Verbot wurde trotzdem am Burgplatz und am Rheinufer geböllert. In 96 Fällen wurden Personen angetroffen, die verbotswidrig Feuerwerkskörper mitführten. 4216 sichergestellte Feuerwerkskörper wurden in den mit Wasser gefüllten Containern vernichtet.
26 Wildpinkler erwischt
Während ihres Dienstes konnten die OSD-Mitarbeiter zudem zwei Personen feststellen, die im Besitz von Betäubungsmitteln waren (Vorjahr: 1) und der Polizei übergeben, 26 (Vorjahr: 17) Wildpinkler auf frischer Tat ertappen, zehn Jugendschutzmaßnahmen (Sicherstellung Tabak und Alkohol) durchführen, sowie zwei Hilfeleistungen (Vorjahr: vier) durchführen, heißt es in der Bilanz der Stadt. Zwei jugendliche Personen mussten dem Jugendamt überstellt werden. Im Verlauf der Einsatzzeit kam es „in einem Fall im Rahmen von ordnungsbehördlichen Maßnahmen zu Widerstandshandlungen, tätlichen Angriffen sowie zwei Beleidigungen gegen die Einsatzkräfte“.
Feuerwehr mit 230 Kräften unterwegs
Um das erhöhte Einsatzaufkommen bewältigen zu können, wurden auch bei der Feuerwehr Düsseldorf mehr Einsatzkräfte als üblich eingesetzt sowie zusätzliche Rettungswagen in den Dienst genommen. Auch die Feuerwehrleitstelle stockte ihr Personal auf, um die eingehenden Notrufe gleichzeitig entgegennehmen und entsprechend die Einsatzlagen disponieren zu können.
Die Feuerwehr, bei der über 230 Kräfte inklusive der Freiwilligen Feuerwehr und des Rettungsdienstes eingesetzt wurden, hatte mit zwei Großbränden zu tun https://www.nrz.de/staedte/duesseldorf/duesseldorfer-feuerwehr-loescht-zwei-grossbraende-in-einer-nacht-id237265283.html und fasst die weiteren Einsätze zum Jahreswechsel im Zeitraum vom 31. Dezember, 22 Uhr, bis zum Neujahrsmorgen um 7 Uhr wie folgt zusammen: 126 (Vorjahr: 11) mal rückten die Einsatzkräfte zu Feuermeldungen aus. Dabei brannte bei 77 (Vorjahr: 7) Alarmierungen ein Papier- bzw. Müllcontainer. Im gleichen Zeitraum ereigneten sich 182 (Vorjahr: 104) Einsatzsituationen, in denen ein Rettungswagen angefordert wurde; bei 17 Mal unterstützte ein Notarzt die Rettungskräfte.
Gewalt gegen Einsatzkräfte blieb aus
Aufgrund der erwartet hohen Personendichte in der Altstadt wurde im Bereich Burgplatz ein Erste-Hilfe-Bereich durch die Düsseldorfer Hilfsorganisationen betrieben. Dort versorgten die Sanitäter 30 Patienten, wovon 20 Personen weiter in ein Krankenhaus transportiert werden mussten.
Positiv: In keinem Fall kam es zu verbaler Gewalt gegen Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst. Neben den Feierlichkeiten im Bereich der Altstadt gab es in Düsseldorf weitere Großveranstaltungen, die von der Feuerwehr im Rahmen einer Brandsicherheitswache und vom Sanitätsdienst begleitet wurden. Bei keiner dieser Veranstaltungen meldeten die Einsatzkräfte Besonderheiten.
Feuermeldungen gab es dieses Jahr mit 126 Alarmierungen sehr viele im Vergleich zum Vorjahr (11), technische Hilfeleistungen 13 (2), Notfallrettungen 182 (104), Krankentransporte: 30 (24) sowie Verletzungen durch Feuerwerkskörper eine (4).