Düsseldorf. Margarete Bonmariage hat ihr Ehrenamt offiziell in andere Hände gegeben. Nun fühlt sie sich von der Stadt und vom Tierschutzverein gegängelt
Rund um das Schwanenhaus im Hofgarten droht Ungemach. Margarete Bonmariage, die sich dort viele Jahre um die Wasservögel kümmerte, ist verärgert. Seit vergangenen Freitag verhindert ein Vorhängeschloss am Zaun vor dem Steg den Zugang zu den Tieren und zum Weiher. Düsseldorfs „Schwanenmutter“ hat sich vor kurzem offiziell in den Ruhestand verabschiedet, gibt ihr Ehrenamt in andere Hände. Doch eigentlich wollte sie sich weiter um ihre persönlichen Schützlinge Max, Pauline und Moritz kümmern. Das sind drei Gänse, die sie persönlich aufgezogen hat. „Ich finde das unmöglich, wie man mit mir umgeht“, sagt die 86-Jährige. „Ich kann meinen Max so nicht füttern, der befindet sich immer hinter dem Haus.“ Bonmariage ist bislang zweimal über den Zaun geklettert. Sollte für eine Frau im hohen Rentenalter nicht zur Dauerlösung werden.
Tierschutzverein übernimmt
Seitdem Bonmariage ihre „Amtsgeschäfte“ offiziell in andere Hände gegeben hat, kümmert sich der Düsseldorfer Tierschutzverein um die Fütterung der Wasservögel am Schwanenhaus. Und zwar im Auftrag des Gartenamtes. „Wir haben wirklich ein tolles Team von Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen, die sich um die Tiere vor Ort kümmern – übrigens sehr fachgerecht“, betont Monika Piasetzky, Vorsitzendes des Vereins. „Wir wollen Frau Bonmariage nichts Böses, aber Zaun ist eben Zaun, der gehört dahin. Und abgeschlossen muss er auch sein. Damit muss sie nun leben.“
Die Stadt Düsseldorf hatte noch vor knapp zwei Wochen die „Schwanenmutter“ in den Ruhestand verabschiedet. Beigeordneter Jochen Kral dankte Bonmariage für ihren Einsatz und überreichte ihr eine Urkunde. Die „Schwanenmutter“ scheide zwar aus ihrem Ehrenamt aus, wolle der Stadt aber mit ihrem Rat weiter zur Verfügung stehen, hieß es damals in der Pressemitteilung.
Betreuung der Tiere wurde neu aufgestellt
Jetzt scheint aber unklar, ob die 86-Jährige zumindest ihre drei Lieblinge weiter füttern darf oder nicht. Die Stadt äußerte sich am Montag auf Anfrage so: Man habe die Betreuung der Tiere im Hofgarten mit Unterstützung des Tierschutzvereins neu aufgestellt, da Margarete Bonmariage auf eigenen Wunsch altersbedingt aus ihrem Ehrenamt ausgeschieden sei. Jetzt gewährleiste die Stadt zusammen mit dem Tierschutzverein in Verbindung mit Ehrenamtlichen die Grundversorgung der Wasservögel und setze die Arbeit der „Schwanenmutter“ fort. Nun sei es aber auch „wichtig, dass sich die gemeinsam gesetzten neuen Regeln einspielen. Margarete Bonmariage steht mit ihrem Rat weiterhin zur Verfügung. Gleichzeitig sollen die neuen Akteure die Chance haben, eine tiergerechte Versorgung zu ermöglichen“.