Düsseldorf. Nach einem Drohanruf musste die Polizei in Düsseldorf Weihnachtsmärkte räumen. In Düren und Münster gab es ähnliche Vorfälle. Die Lage in NRW.

  • Mehrere Weihnachtsmärkte in Düsseldorf mussten am Montag geräumt werden.
  • Grund dafür ist laut Polizei Düsseldorf ein unbekannter Drohanrufer.
  • In mehreren Städten in NRW ist es am Montag zu Drohanrufen gekommen.

Die Düsseldorfer Polizei hat am Montagnachmittag alle Weihnachtsmärkte in der Innenstadt und in der Altstadt aufgrund einer Bedrohungslage geräumt. Davon betroffen war auch der Weihnachtsmarkt am Marktplatz sowie das Rathaus, das ebenfalls dort liegt. Ab 18 Uhr gab die Polizei Entwarnung. Die Ermittlungen laufen.

Ursache für die Räumung ist ein Drohanruf, wie die Polizei gegenüber dieser Redaktion am Dienstag bestätigte. Medienberichte von einer möglichen Bombendrohung hatte die Polizei bereits öffentlich dementiert. Die Bild-Zeitung und der WDR berichten übereinstimmend davon, dass ein bislang unbekannter Anrufer gedroht haben soll, mit einem Laster in den Weihnachtsmarkt am Düsseldorfer Rathaus zu fahren.

Weihnachtsmarkt Düsseldorf geräumt: Polizei ermittelt „auf Hochtouren“

Wie die Polizei am Dienstagmorgen auf Nachfrage mitteilt, laufen die Ermittlungen weiterhin auf Hochtouren: „Wir wollen den Anrufer enttarnen, eine Festnahme haben wir aber noch nicht zu vermelden.“ Bestätigen konnte der Sprecher, dass es sich bei dem Drohanruf um einen männlichen Täter gehandelt habe. Bei ihren konkreten Ermittlungsansätzen wollen sich die Ermittler aber nicht in die Karten gucken lassen: „Kein Täter, der meint, er könnte anonym Angst und Schrecken verbreiten, sollte sich sicher fühlen. Da haben die Ermittlungsbehörden schon Möglichkeiten.“

Derzeit prüft die Polizei in Düsseldorf, ob einen Zusammenhang mit zwei weiteren Bedrohungen am selben Tag gibt. In Düren hatte ein Anrufer am Montag im Sekretariat eines Berufskollegs mit einer Straftat gedroht, woraufhin dieses mit einem Großeinsatz gesperrt und durchsucht wurde. Eine Drohung gegen eine Schule in Münster hatte die Polizei laut der Deutschen Presse-Agentur überprüft und als falschen Alarm eingeordnet. In Düsseldorf und Düren wurde am Abend wieder Entwarnung gegeben.

Drohanrufe NRW: Polizei prüft Zusammenhang von Fällen in Düsseldorf, Düren und Münster

Noch am Dienstagmorgen hatte die Polizei Düsseldorf auf Nachfrage dieser Redaktion mitgeteilt, dass Bedrohungen in anderen Städten nicht die „Baustelle“ der Beamten in der Landeshauptstadt sei. Mittlerweile heißt es aus Polizeikreisen, es sei sehr auffällig, dass es an einem Tag plötzlich drei ähnliche Anrufe gegeben habe. WDR-Informationen zufolge seien die drei Drohanrufe von der gleichen Telefonnummer ausgegangen.

Um die Lage vor Ort zu kontrollieren, sei die Düsseldorfer Polizei mit mehr Einsatzkräften als geplant in der Düsseldorfer Altstadt auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs gewesen. Eine akute Gefahr habe dabei jedoch nicht bestanden, betonte der Sprecher am Montag. Die Räumung der Märkte sei ohne Probleme verlaufen. Warum die Düsseldorfer Polizei die Bedrohung ernster genommen hat als die Kolleginnen und Kollegen in Münster, wollte ein Sprecher am Dienstagnachmittag nicht kommentieren: „Ich kenne nur den Wortlaut des Anrufs in Düsseldorf. Man muss der Polizei vertrauen, dass sie nach rechtsstaatlichen Hinweisen zur Gefahrenabwehr handelt.“ (red)