Düsseldorf. Die NRZ in Düsseldorf will mit ihren Leserinnen und Lesern das Projekt Gutenachtbus unterstützen. Helfen ist dabei ganz einfach.
Weihnachten in Krisenzeiten: Der Krieg in der Ukraine, Inflation sowie hohe Strom- und Gaspreise lassen zahlreiche Düsseldorferinnen und Düsseldorfer sorgenvoll in die Zukunft blicken. Aber es gibt auch Menschen, die können sich noch nicht einmal darüber Gedanken machen, ob sie den Heizungsregler auf 3 stellen oder doch lieber auf 1 lassen. Denn diese Menschen haben gar keine Heizung, kämpfen vielmehr Tag für Tag und Nacht für Nacht ums Überleben. „Wir gehen davon aus, dass es im Raum Düsseldorf rund 500 obdachlose Männer und Frauen gibt“, erklärt Jürgen Miller, Mitgründer des Vereins Vision:teilen.
Ehrenamtliche sind spät abends unterwegs
Eines der Projekte dieses Vereins ist der Gutenachtbus, der spät abends von 22 bis 23 Uhr in der Altstadt (an der Dominikanerkirche/Kommödchen) und dann von 23.30 bis 0.30 Uhr am Hauptbahnhof (Karlstraße/Ecke Friedrich-Ebert-Straße) Halt macht. Dort trifft in der Regel eine Gruppe von bis zu zehn Ehrenamtlichen, die von einem Sozialarbeiter unterstützt wird, auf die Ärmsten in unserer Gesellschaft. Auf diejenigen, die der Mut verlassen hat und die deshalb auf fremde Hilfe angewiesen sind. Es gibt dann Brötchen, Suppe, Tee, Kaffee und warme Kleidung. „Wichtig ist für diese Menschen aber auch, dass sie Ansprechpartnerinnen und -partner haben“, sagt Miller.
Die Stadt weist jedes Jahr zu Beginn der kalten Jahreszeit darauf hin, dass niemand in Düsseldorf im Freien übernachten müsse. Für Wohnungslose gebe es reichlich Schlafstellen und Aufenthaltsmöglichkeiten. Mit der Eröffnung der integrierten Notschlafstelle für Frauen, Männer und Paare an der Graf-Adolf-Straße 73 im Dezember 2019 hat die Stadt langfristig 68 zentrumsnahe Plätze für Übernachtende eingerichtet. Auch EU-Bürger ohne Anspruch auf sozialrechtlichen Leistungsbezug können diese Notschlafstelle nutzen. Zudem wurde die Notschlafstelle „Ariadne“ für Frauen und Mütter mit Kindern an der Friedrich-Ebert-Straße 55 schließlich am 20. Januar dieses Jahres eröffnet und hält 32 Übernachtungsplätze in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof vor. Neben der Notschlafstelle beherbergt die Ariadne eine Tagesstätte und langfristige Unterkunft für wohnungslose Frauen.
Decken, warme Socken, dicke Pullover, Unterwäsche und Kosmetika
„Wir bieten den Menschen auf der Straße auch stets an, ihnen Schlafstellen zu besorgen“, berichtet Jürgen Miller von Vision:teilen. „Dazu braucht es oft Überredungskunst, und manchmal klappt es auch nicht.“ Dann hoffen die Verantwortlichen des Gutenachtbus, dass die Person die Nacht im Freien übersteht. Ein Job, der an die Nieren gehen kann.
Wir haben uns bei der NRZ Düsseldorf überlegt, in diesem Jahr zur Adventszeit die Mitarbeitenden des Gutenachtbus zu unterstützen. Und da kommen Sie, liebe Leserinnen und Leser, ins Spiel. Denn der Gutenachtbus benötigt neben Geld- jetzt, wenn es draußen immer kälter wird – vor allem auch Sachspenden: Decken, warme Socken, dicke Pullover, Unterwäsche. „Wir haben auch viele obdachlose Frauen, die wir betreuen“, erzählt Miller. „Also sprechen wir auch über Kosmetika als Sachspende. Denn wir reden hier ja über Menschen, nicht über einen neutralen Empfänger.“
Und so können Sie helfen: Schauen Sie in Ihren Kleiderschrank! Misten Sie aus! Kaufen Sie auch gerne Neuware! Bringen Sie uns dann Ihre Sachspende in die Redaktion. Wir kümmern uns darum, dass die Sachen dahin kommen, wo sie gebraucht werden. Als „Belohnung“ gibt es für Sie eine Kleinigkeit aus unserem NRZ-Adventskalender.
Unsere Redaktion befindet sich an der Ernst-Gnoß-Straße 7, 40219 Düsseldorf (direkt am Stadttor), 2. Etage. Wir sind werktags von 11 bis 16 Uhr sicher vor Ort oder auch nach Absprache unter lok.duesseldorf@nrz.de.