Düsseldorf. Im Jahr 2024 soll die Düsseldorfer Volkshochschule nach Derendorf ziehen. Warum die städtische Bildungseinrichtung nicht am Hauptbahnhof bleibt.
Die Volkshochschule Düsseldorf (VHS) erhält künftig einen neuen Standort. Das Hauptquartier der städtischen Bildungseinrichtung, das aktuell noch am Bertha-von-Suttner-Platz am Hauptbahnhof beheimatet ist, soll wie berichtet im Jahr 2024 in das ehemalige und leerstehende Bankgebäude an der Yorckstraße im Stadtteil Derendorf ziehen.
Aufgrund der Lage besitzt die neue Heimat der VHS viele Vorteile, erklärt Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) am Rande eines Begehungstermins am neuen Standort: „Wir haben einen Standort gesucht, der einerseits innerstädtisch ist, dabei optimal an den ÖPNV angebunden ist und die Entfaltungsmöglichkeiten bietet, die die VHS braucht, um diese Einrichtung in die Zukunft zu bringen.“
Neue „Bildungsmeile“ in Derendorf
Vor Ort gibt es mit einer S-Bahn-Haltestelle sowie mehreren Straßenbahn- und Bushaltestellen viele Möglichkeiten für Interessierte und Teilnehmende, zur neuen Hauptzentrale zu kommen. Mit der Hochschule Düsseldorf (HSD) an der Münsterstraße und dem FOM Hochschulzentrum an der Toulouser Allee gibt es zudem bereits zwei große Bildungsinstitute im Stadtteil.
Die VHS soll dann als „Yorcks Campus“ die dritte Lehranstalt in Derendorf werden und das Viertel weiter aufweiten, so OB Keller. „Wir glauben, dass wir in Derendorf nun eine Meile der Bildung etablieren können und sind mit der Wahl des neuen VHS-Quartiers sehr zufrieden.“
Durch den geplanten Umzug der Volkshochschule verlässt damit die zweite große städtische Bildungseinrichtung den Bertha-von-Suttner-Platz. Erst im vergangenen Jahr ist die Zentralbibliothek von ihrem alten Standort in das alte Postgebäude am Konrad-Adenauer-Platz gezogen. „Wir wollen die Rahmenbedingungen schaffen, die gutes Lernen ermöglichen können. Das ist an dem neuen Standort an der Yorckstraße gegeben.“ Eine Sanierung des bisherigen und in „die Jahre gekommenen“ Hauptquartiers der VHS sei hingegen nicht wirtschaftlich, erläutert Stephan Keller die Wahl für den neuen Standort.
Umbau startet 2023
Auf rund 15.000 Quadratmetern werden nach den angekündigten Umbauarbeiten 63 Unterrichts- und 24 Fachräume sowie eine Lehrküche errichtet. Zudem wird es eine neue Cafeteria, mehrere Veranstaltungsräume sowie die Möglichkeit zur Kinderbetreuung für VHS-Studierende geben.
Das Bestandsgebäude soll dabei erhalten bleiben, betont Ulrich Höller, Geschäftsführender Gesellschafter der Immobilienfirma ABG Real Estate Group, die das alte Bankgebäude an der Yorckstraße gekauft hat. „Wir denken dabei nachhaltig. Außen bleibt alles erhalten, innen wird alles entkernt. Außerdem wird das Gebäude barrierefrei umgebaut.“
Der Umbau soll planmäßig 2023 starten, 2024 soll die Volkshochschule ihr neues Heim beziehen. Die Kosten sollen sich laut Höller dabei auf etwa 200 Millionen Euro belaufen. Nach dem Einzug soll die Stadt monatlich einen siebenstelligen Betrag an Miete an die ABG Real Estate zahlen.
VHS-Kurse auch in Stadtteilen
Durch den Umzug sollen auch die Außenstandorte der Volkshochschule, die es im Stadtgebiet gibt, zusammengelegt werden, erklärt VHS-Direktorin Simone Bruns. „Die Volkshochschulen mit ihren festen Standorten in den Stadtteilen werden hier ins Hauptquartier ziehen. Damit werden wir eine gemeinsame, große Volkshochschule als ein Bildungshaus haben.“
Dennoch werde es auch weiterhin VHS-Kurse in den Stadtteilen geben, betont Bruns und setzt dabei auf bestehende Kooperationen mit Düsseldorfer Schulen. „Wir bleiben weiter dezentral und in den Stadtteilen. Allerdings dann nicht mehr in eigenen Gebäuden. Wir nutzen dann zum Beispiel Räume von Schulen, oder die Orangerie in Benrath.“