Düsseldorf. Auch die Einkaufszentren beteiligen sich an Maßnahmen, um Energie zu sparen. Das betrifft auch die diesjährige Weihnachtsdekoration

Die Energiekrise wirkt sich auf viele Bereiche in Düsseldorf aus. So wird die Beleuchtung an Außenfassaden abgeschaltet, die Innenraumtemperaturen in Einrichtungen angepasst oder sogar, wie bei den Stadtwerken, das Warmwasser in den WC-Anlagen ausgeschaltet. Und auch die Einkaufszentren haben sich an die aktuelle Lage angepasst.

Innenraumtemperatur von 19 Grad

„Seit dem 1. September wurden bereits wichtige Maßnahmen zur Energieeinsparung im Sevens umgesetzt“, sagt Sprecherin Linni Rieso. „Dabei halten wir uns stets an die Verordnungen der Bundesregierung und passen uns zusätzlich an die Maßnahmen der Stadt an.“

Ganz konkret heißt das für das Sevens an der Kö: „Zum einen wird darauf geachtet, dass Durchgangsbereiche wie Flure, Foyers oder Technikräume nicht mehr geheizt werden“, so die Sprecherin. „Zum anderen werden die öffentlichen Räume nur noch auf bestimmte Höchstwerte geheizt. Für körperlich leichte und überwiegend sitzende Tätigkeiten sind 19 Grad vorgeschrieben, für körperlich leichte Tätigkeiten, sprich überwiegend Stehen oder Gehen, sind 18 Grad möglich.“ Um einen Wärmeverlust der Räume zu verhindern, bleiben zudem die Ladentüren geschlossen. „Außerdem werden Durchlauferhitzer oder dezentrale Warmwasserspeicher nicht mehr für die Warmwasserbereitung am Waschbecken genutzt“, so Rieso.

„50 Prozent weniger beleuchtete Deko-Elemente“

Und auch das Thema Beleuchtung spielt im Sevens eine Rolle. „Bis auf Sicherheits- und Notbeleuchtungen haben wir alle Außenbeleuchtungen nachts abgeschaltet“, erklärt die Sprecherin. „Zudem werden leuchtende Werbeanzeigen von 22 bis 6 Uhr abgeschaltet.“ Kompromisse gibt es auch bei der diesjährigen Weihnachtsbeleuchtung. „Es wird nur eine abgespeckte Version geben. Wir werden ungefähr 50 Prozent weniger beleuchtete Deko-Elemente als im Vorjahr anbringen.“

Energie-Einsparung durch reduzierte Beleuchtung ist auch in der Kö-Galerie eine zentrale Maßnahme. „Die Außenbeleuchtung ist schon seit längerem ausgeschaltet. Zudem verzichten wir auf Milieu- und Akzentbeleuchtung im Center“, sagt Centermanager Alexander Balzer. „Nach Schließung der Galerie wird ebenfalls die Schaufensterbeleuchtung abgeschaltet.“

Um mit der Weihnachtsdekoration ebenfalls Energie zu sparen setzt die Kö-Galerie laut Balzer im Innen- und Außenbereich auf LEDs. Zusätzlich zu der angepassten Beleuchtung wurde ebenfalls die Laufzeit der Rolltreppen reduziert.

Angepasste Schaltzeiten der Beleuchtung

Auch in den Schadow-Arkaden wurden gezielte Sparmaßnahmen getroffen. „Dazu gehören angepasste Schaltzeiten der Beleuchtung des gesamten Centers, reduzierte Vorlauftemperaturen der Heizungsanlagen und eine neue Parametrierung von Mess-, Steuer- und Regeltechnik unserer technischen Anlagen“, sagt Sprecher Jan Schnatmann. „Außerdem arbeiten wir derzeit mit unserem Fernwärmeversorger an einer Optimierung unserer Heizungsanlage.“

Und auch die Beleuchtung wurde an die aktuelle Situation angepasst.„Die Außenbeleuchtung der Schadow-Arkaden wird nach Geschäftsschluss unserer Mieter komplett abgeschaltet und ist zusätzlich mit einem Dämmerungssensor ausgestattet“, so Schnatmann.

Kompromisse gibt es auch bei der Weihnachtsbeleuchtung. „Wir haben uns dazu entschlossen, eine Weihnachtsdekoration in dem für die Händler enorm wichtigen Weihnachtsgeschäft zu installieren. Allerdings wird diese durch den Einsatz neuer Technik und Programmierung rund 60 Prozent der Energie des Vorjahres einsparen.“

„30 Prozent des Stromverbrauchs einsparen“

Anpassungen in Bezug auf die Weihnachtsdekoration gibt es auch in den Düsseldorfer Arcaden in Bilk. „Das Ziel ist mindestens 30 Prozent des Stromverbrauchs durch unsere Weihnachtsdekoration einzusparen“, sagt Centermanager Frederic Linder. „Wir werden keine Fassadendekoration anbringen. Zudem verzichten wir im Innenbereich auf die Beleuchtung im Bereich der Balustraden der Lichthöfe.“ Die Dekorations-Elemente sollen zudem über Zeitschaltuhren verfügen, die die Beleuchtungszeiten regulieren. „Darüber hinaus funktioniert die Dekoration mit sparsamen LED“, so Linder.

Und auch die Altstadt-Gemeinschaft reagiert auf die Energiekrise. Sie schreiben ihren Mitgliedern nicht vor, welche Maßnahmen sie ergreifen sollen – dass sei auch nicht nötig. „Wir merken, dass die Umsätze zurück gehen. Da ergreifen unsere Mitglieder selbstständig Maßnahmen, um nicht noch zusätzlich mehr Geld wegen höherer Energiekosten auszugeben“, sagt Frank Hermsen, Geschäftsführer der Altstadt Gemeinschaft.

10.000 Euro für LEDs investiert

Ganz anders bei der Weihnachtsbeleuchtung, denn: „Dafür sind wir zuständig“, so Hermsen. „Und die Installation ist in diesem Jahr trotz gestiegener Preise geplant.“ Damit die Beleuchtung dennoch so energiesparend wie möglich ist, wurden erste Aufrüstungen durchgeführt. „Wir haben knapp 10.000 Euro darin investiert, um alte Technik auszutauschen. Damit steigen wir komplett auf LED um“, betont der Geschäftsführer. „In den Abendstunden werden wir die Beleuchtung nicht groß einschränken – schon allein aus Sicherheitsgründen. Wir werden sie um 16 Uhr anschalten und ab 1 Uhr nachts abschalten“, so Hermsen. „Am Wochenende wird die Beleuchtung in bestimmten Bereichen aus Sicherheitsgründen sogar bis 5 Uhr morgens an bleiben.“