Düsseldorf. Verdi-Gewerkschaftssekretär spricht von „weiterem Tiefpunkt“ nach Messe-Chaos. Firmen raten Mitarbeitern von Dienstreisen ab Düsseldorf ab.
Und täglich grüßten die Warteschlangen vom Düsseldorfer Flughafen. Mittlerweile scheinen es nicht mehr nur Ferienzeiten zu sein, die die Abläufe an NRWs größten Airport empfindlich stören, sondern auch die Messeveranstaltungen. Vergangene Woche Chaos bei der „Glasstec“, diese Woche Chaos bei der „Aluminium“. Die ging am Donnerstag zu Ende und ab 12 Uhr an den Sicherheitskontrollen am Flughafen ging nicht mehr viel. Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim spricht von „mehreren hundert Metern Warteschlangen“. Reisende stünden aus allen Himmelsrichtungen an den Flugsteigen A, B und C an und „wissen gar nicht, wo Anfang und Ende der Schlange sind“, berichtete Tarim am Nachmittag. Der Gewerkschafter, der seit Monaten mit dem Dienstleister DSW im Clinch liegt, spricht von einem „weiteren Tiefpunkt, zumal die Herbstferien noch gar nicht angefangen haben“. Tarim berichtet auch von „Handgreiflichkeiten“ unter den Wartenden: „Die Bundespolizisten schnaufen hier auch schon, gehen immer wieder in die Reihen und versuchen die Leute zu beruhigen.“
Zugreise nach Frankfurt weniger anstrengend?
Seit Jahren stehen die Sicherheitsdienstleister am Düsseldorfer Flughafen in der Kritik. Mittlerweile sind nicht nur die Gewerkschaften genervt. So berichtete Düsseldorfs IHK-Geschäftsführer Gregor Berghausen jüngst, dass viele Firmen ihre Mitarbeiter aktuell darum bäten, bei Dienstreisen nicht von der NRW-Landeshauptstadt aus zu fliegen, sondern von Frankfurt. Eine Zugreise wäre weniger anstrengend als das Warten im Düsseldorfer Terminal.
Verdi-Mann Tarim denkt in erster Liniea ans Airport-Personal: „Die Reisenden müssen eine Stunde oder länger warten, das ist schlimm. Aber die Mitarbeitenden an den Sicherheitskontrollen machen unter Personalmangel acht Stunden am Stück ihren Job. Und das mehrere Wochen lang.“