Düsseldorf. Der langjährige Wiederaufbau des Hofgartens ist abgeschlossen. 2014 hatte Orkan Ela ihn verwüstet. Fast 400 Bäume wurden damals zerstört.

„Der Hofgarten ist das Schmuckstück Düsseldorfs, was Gärten und Parkanlagen angeht!“, sagt Beigeordneter Jochen Kral. Für die Düsseldorfer sei er schon lange ein Identifikationspunkt, wie er aus der eigenen Familiengeschichte wisse. „Auch, weil es einer der letzten Bereiche der Stadt ist, in der man noch den alten Charakter als Residenzstadt merkt.“ Umso schlimmer die großen Verwüstungen, die 2014 Orkan Ela am mehr als 250 Jahre alten Bürgerpark angerichtet hat. Allein 380 Bäume gingen damals verloren. Jetzt ist der langwierige Wiederaufbau abgeschlossen, rund 5,8 Millionen Euro hat er gekostet. Beigeordneter Jochen Kral und Gartenamtsleiterin Doris Törkel zogen mit Gartendenkmalpfleger Tobias Lauterbach und Landschaftsarchitekt Alexander Richter Bilanz.

Nach der Verwüstung: „Was stand denn da eigentlich?“

Schon 1769 wurde der Hofgarten geschaffen – als einer der ersten für die Öffentlichkeit bestimmten Parks Deutschlands. Im frühen 19. Jahrhundert wurde er dann im landschaftlichen Stil erweitert. Trotz der bemerkenswerten Geschichte gab es zum Zeitpunkt des Sturm-Unglücks kein Parkpflegewerk. „Ein solches hält fest, worauf man bei der Pflege von Gartendenkmälern achten muss, um sie als Denkmal zu erhalten“, erklärt Tobias Lauterbach. Da drohte Chaos bei der Restauration: „Ohne Datenlage wissen sie schnell nicht mehr: ‘Was stand denn da eigentlich?’“, fügt Törkel hinzu. So musste erst einmal – mit genauem Blick in die Geschichte des Parks – ein Parkpflegewerk erarbeitet werden, das die weiteren Arbeiten anleitete und auch in Zukunft bei der Pflege zum Einsatz kommt. Interessierte können sich eine anschauliche Druckversion im Theatermuseum mitnehmen.

Zu den zentralen Bepflanzungen gehörte der Wiederaufbau der Reitallee, die von 28 Linden gesäumt wird. „Wir wollten dem Hofgarten keine Käseglocke überstülpen“, so Alexander Richter. Einiges hat das Team des Gartenamtes im Hofgarten auf den Stand des 21. Jahrhunderts gebracht. Etwa die veränderte Nutzung durch den Fahrradverkehr ist berücksichtigt worden. Auch gegen den Klimawandel ist Düsseldorfs Prachtgrün heute besser gewappnet: „Wir haben die Bepflanzung nicht eins-zu-eins ersetzt. Wir haben, wenn möglich, klimaresilientere Arten gepflanzt“, erklärt Törkel. Während Regenwasser früher sofort in Abflüsse geleitet wurde, soll der Rückbau kleiner Barrieren heute bewirken, dass das Wasser auf der Oberfläche bleibt – und so mehr der Feuchtigkeit den Pflanzen zur Verfügung steht. Und: „Der Hofgarten dient auch zum Abkühlen der Innenstadt“, erklärt Jochen Kral – der Park ist ein „Frischluftentstehungsgebiet“.

Theatermuseum soll zum Hofgarten hin „geöffnet“ werden

Das Theatermuseum, ursprünglich Hofgärtnerhaus, ist im Park Dreh- und Angelpunkt. Damit diese Rolle wieder zur Geltung kommt, hat sich das Gartenamt gemeinsam mit der Museumsleitung vorgenommen, das Theatermuseum zum Park hin zu öffnen. Konkret heißt das erstmal: „Unsere Führungen durch den Hofgarten haben hier ihren Start- und Endpunkt“, erklärt Doris Törkel. „Und bei einem Kaffee kann man hier dann auch noch den Nachmittag ausklingen lassen.“ Auch weitere Ideen sollen das Barock-Haus in Zukunft enger an den Garten binden. Im Hofgarten werden die Arbeiten derweil weitergehen. Auch der Spielplatz an der Ecke Inselstraße/Kaiserstraße soll ab Ende 2022 renoviert werden.