Düsseldorf. SPD-NRW-Spitzenkandidat Kutschaty hat Düsseldorfs früheren OB im Telefonat darum gebeten. CDU spricht von „verstörender Grenzüberschreitung“.
Auf Bitten des nordrhein-westfälischen SPD-Spitzenkandidaten zur Landtagswahl, Thomas Kutschaty, hat der frühere OB Thomas Geisel seinen umstrittenen Blogbeitrag zum Ukraine-Krieg gelöscht. „Thomas Kutschaty hat mich gebeten, den Beitrag aus dem Netz zu nehmen. Ich verstehe dies vor dem Hintergrund, dass der Beitrag in den sozialen Medien zum Anlass genommen wird, gegen die SPD zu polemisieren“, erklärte Geisel am Montag auf seiner Seite. Der Text habe keine Parteiposition, sondern die persönliche Meinung wiedergegeben.
Im Text hatte der SPD-Politiker wie berichtet Kriegsverbrechen in der Ukraine relativiert und eine vermeintliche „ukrainische Genozidrhetorik“ kritisiert. In den sozialen Medien sorgte der an den ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, gerichtete Beitrag für heftige Kritik an Düsseldorfs früheren OB. Melnyk warf der SPD daraufhin vor, sich nicht von ihrer „ruhmlosen Russland-Vergangenheit“ verabschiedet zu haben.
CDU: SPD soll sich von Geisel distanzieren
Harsche Kritik an Düsseldorfs früheren Rathauschef gibt es indes. von der Düsseldorfer CDU. Die Äußerungen von Thomas Geisel zeigen wiederholt „eine verstörende Grenzüberschreitung des ehemaligen Oberbürgermeisters“, heißt es in einer Mitteilung der Christdemokraten. Es reiche nicht, dass sich die SPD von den Thesen Geisels distanzierte, „sondern jetzt muss die Partei ihr Verhältnis zu ihrem ehemaligen Spitzengenossen klären. Die SPD muss sich von der Person Geisel distanzieren und dies auch durch Parteiordnungsmaßnahmen zum Ausdruck bringen. Nur so wird klar, dass für solche Meinungen kein Platz in ihren Reihen ist“.