Düsseldorf. Die Zahl der Verkehrsverstöße hat 2021 in Düsseldorf im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Vor allem die Falschparker sorgen für Unmut.

Die Zahl der Verkehrsverstöße hat 2021 laut Ordnungsamt im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen und wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht. 494.603 Falschparker, 228.929 Fahrzeuge mit überhöhter Geschwindigkeit und 8287 Rotlichtfahrer wurden im vergangenen Jahr ertappt, teilte die jetzt Stadt mit. Zum Vergleich: 2020 waren es 438.417 Falschparker, 208.009 Geschwindigkeitsverstöße und 10.981 Rotlichtfahrten.

75.904 falschparkende Autos in Düsseldorf

Vor allem die Falschparker sorgen wieder für jede Menge Unmut – gerade bei Radfahrern und Fußgängern. Denn mit allein 75.904 falschparkenden Autos auf Geh- und Radwegen (2020: 52.654) wurde im letzten Jahr ein neuer Rekord erreicht. „Ich bin fassungslos, wie viele und leider immer mehr Menschen ihr Auto falsch abstellen,“ so Lerke Tyra, Vorsitzende des Düsseldorfer Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). „Das macht im Durchschnitt mehr als 210 Behinderungen auf Geh- und Radwegen pro Tag. Und das ist ja nur die Spitze des Eisbergs!“ Die Dunkelziffer sei wahrscheinlich um ein Vielfaches höher, die meisten Verstöße würden ja nicht zur Anzeige gebracht, so Tyra. Für sie sei Falschparken zwar vielleicht manchmal gedankenlos, „aber keinesfalls ein Kavaliersdelikt“. „Das muss den Menschen klar sein, die ihre Autos auf Gehwege stellen und Feuerwehrzufahrten und Straßenbahnen blockieren.“ Falschparkende seien für Menschen im Rollstuhl ein Graus, Radfahrer müssten sich zudem unter Gefahr in den fließenden Verkehr einordnen.

Der ADFC Düsseldorf betont, dass es nicht ausreicht, die Infrastruktur für den Radverkehr massiv auszubauen, diese muss auch vor dem Autoverkehr gesichert werden. „Die Überwachung kommt irgendwann an ihre Grenzen; wir brauchen mehr baulich getrennte Flächen“, erklärt Tyra und fordert gleichzeitig, endlich konsequent gegen das Falschparken vorzugehen. In Düsseldorf wurde zu lange von der Politik und Verwaltung beim Parken in zweiter Reihe oder auf dem Bürgersteig weggeschaut, so der ADFC Düsseldorf.

15 neue Mitarbeiter bei der Verkehrsüberwachung

Dabei hat die Stadt sogar personell schon etwas aufgestockt. 2021 konnten 15 neue Mitarbeiter für die Überwachung des ruhenden Verkehrs gewonnen werden, weitere acht werden – voraussichtlich noch im ersten Quartal 2022 – den Dienst antreten, teilt die Stadt mit. Die städtische Verkehrsüberwachung ist mit derzeit 151 Dienstkräften der größere der beiden Außendienste des Ordnungsamtes.

Und die Verkehrsüberwachung kostet: Die Stadt sieht im Haushaltsplan Ausgaben für Personal und Material allein im Ordnungsamt in einer Höhe von rund 13,5 Millionen Euro vor. Die Gesamtsumme der Geldbußen wird sich nach aktueller Schätzung für 2021 – ebenso wie schon 2020 – auf rund 17,3 Millionen Euro belaufen.

228.929 Raser wurden 2021 geblitzt

Apropos Geld: Der ADFC fordert, dass gefährliche Parkverstöße der Bußgeldstelle gemeldet werden. „Zugeparkte Radweg darf es nicht mehr geben – und damit auch weniger Konflikte mit zu Fuß Gehenden.“ Seit den Änderungen am Bußgeldkatalog beträgt das Bußgeld beim Parken auf dem Geh- oder Radweg oder in zweiter Reihe mit Behinderung oder gar Gefährdung mindestens 70 Euro. Zudem gibt es einen Punkt.

Doch nicht nur die Falschparker machen dem Ordnungsdienst zu schaffen. 228.929 Raser wurden 2021 geblitzt. 2020 waren es 208.009. Im Rheinufertunnel wurden mit 94.407 die meisten Verstöße registriert (2020: 117.345). Spitzenreiter: Ein Autofahrer, der mit 151 Stundenkilometer statt der erlaubten 60 unterwegs war. Mobile Blitzer registrierten zudem weitere 98.952 Verstöße (2020: 58.157).

Mehr Infos auf www.duesseldorf.de/ordnungsamt/verkehrueb/rug.html.