Düsseldorf/Köln. Die Großstädte Düsseldorf und Köln wollen beim Land in bestimmten Bereichen ein Alkoholverbot durchsetzen. Handelsverband sieht dies kritisch.

Die Stadtspitzen von Düsseldorf und Köln wollen bei der NRW-Landesregierung in bestimmten öffentlichen Bereichen ein Alkoholverkaufs- und Konsumverbot durchsetzen. Dies teilte ein Sprecher der Landeshauptstadt auf NRZ-Anfrage mit. „Ein gemeinsames Anschreiben der beiden Städte befindet sich derzeit in Abstimmung.“ Schon seit einigen Jahren sei zu beobachten, dass sich in vielen Städten, so auch in Köln und Düsseldorf, bestimmte Hotspots entwickeln, an denen sich „gerade jüngere Menschen in großer Zahl zum abendlichen und nächtlichen Feiern treffen“, schreibt eine Sprecherin der Stadt Köln. Die eingeschränkte Nutzbarkeit von Bars, Kneipen und Clubs durch die Corona-Pandemie habe diesen Trend weiter beschleunigt.

Neben nächtlichen Ruhestörungen durch die bloße Anzahl an Menschen seien an diesen Hotspots daher gerade durch übermäßigen Alkoholkonsum Belästigungen, Sachbeschädigungen, Verschmutzungen, Unfälle oder gar Gewaltdelikte zu beobachten, sagte eine Sprecherin auf NRZ-Anfrage. Der zentrale Anknüpfungspunkt ist daher, den übermäßigen Alkoholkonsum im öffentlichen Raum in der Nacht „zu erschweren und im besten Fall zu verhindern“.

Handelsverband NRW sieht ein Alkoholverbot kritisch

„Ein Alkoholverbot in der Altstadt ist immer mal wieder ein Thema. Aktuell haben wir dahingehend einfach ein Problem. Kioske würden unter einem solchen Verbot aber natürlich extrem leiden“, lautet die Aussage von Carina Peretzke, Sprecherin des Handelsverband Nordrhein-Westfalen.

Bereits im vergangenen Jahr verhängte die Stadt Düsseldorf zeitweise ein Alkohol- und Verweilverbot in der Altstadt, nachdem es dort zu massiven Verstößen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen gekommen war. Damals sollten Menschenansammlungen verhindert werden, um das Infektionsgeschehen in der Stadt zu mindern.