Düsseldorf. Weil er seine Tochter zu Tode geschüttelt hat, muss ein Düsseldorfer für zehn Jahre in Haft. Der 29-Jährige hatte die Tat bis zuletzt bestritten.
Für die tödliche Misshandlung seiner fünf Monate alten Tochter ist ein 29-jähriger Düsseldorfer zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht sprach den Vater des Säuglings am Dienstag wegen Körperverletzung mit Todesfolge schuldig. Beim Strafmaß ging das Gericht dabei über die von der Staatsanwaltschaft geforderten acht Jahre Haft hinaus.
Bei der Polizei hatte der 29-Jährige behauptet, er habe den Säugling damals gefüttert, ins Bett gelegt und 20 Minuten später nicht mehr atmend mit der Decke im Mund gefunden. Im Prozess war er davon abgerückt und hatte behauptet, seine Partnerin habe sich zur Tatzeit um das Kind gekümmert.
Tod des Kindes war wohl nicht gewollt
Die Anklage warf ihm vor, seine kleine Tochter am 25. Mai massiv geschüttelt und so bei dem Kind lebensgefährliche Hirnblutungen verursacht zu haben, an denen es zwei Tage später starb.
Zum Strafmaß sagte der Vorsitzende Richter Rainer Drees, der Angeklagte habe damit immerhin eine Perspektive, die habe das Kind nicht. Die Wiederbelebungsversuche legten nahe, dass der Tod des Kindes nicht gewollt gewesen sei. Dies habe das Gericht strafmildernd berücksichtigt. Strafverschärfend sei die massive Gewalt gewesen.
Familie war dem Jugendamt bereits bekannt
Die Eltern hatten einen Krankenwagen gerufen, der den lebensgefährlich verletzten Säugling und die 24-jährige Mutter in die Universitätsklinik Düsseldorf brachte. Die dortigen Mediziner hatten wegen der schweren Verletzungen die Polizei alarmiert.
Die Familie mit fünf Kindern war dem Jugendamt bereits bekannt. Gegen den Vater wurde zu dem Zeitpunkt bereits ermittelt, weil er 2019 eines seiner Kinder misshandelt haben soll. Die vier anderen Kinder des Paares waren laut Jugendamt danach in Pflegefamilien untergebracht worden. (dpa)