Düsseldorf. Das Team der Biologischen Station von Haus Bürgel sucht freiwillige Helfer für die Apfel- und Birnen-Ernte.
Wer in Fülle Apfelbäckchen leuchten sehen möchte, ist am Samstag, 18. September, in der Urdenbacher Kämpe richtig: Die Biologische Station von Haus Bürgel lädt an diesem Nachmittag von 14 bis 17 Uhr zur Apfel- und Birnenernte ein. Das Obst wird dabei von den Bäumen geschüttelt und eingesammelt.
„Im kommenden Jahr feiert die Biologische Station ihr 30-jähriges Bestehen. Und fast so lange gibt es auch schon diese Obst-Aktion mit ehrenamtlichen Helfern“, erzählt Leiterin und Diplom-Biologin Elke Löpke. Die Resonanz sei immer sehr gut: „Rund 100 Leute kommen meist zu diesem Termin.“
Etwa 30 alte Apfel- und Birnen-Sorten
Auf rund 20 Hektar in der Urdenbacher Kämpe, deren nördlicher Teil kommunal zu Düsseldorf, der südliche zu Monheim gehört, wachsen etwa 30 alte Apfel- und Birnen-Sorten: mit kreativen Namen wie Zuccalmaglios Renette, Rheinischer Winterrambur, Kaiser-Wilhelm-Apfel, Jakob Lebel und Rheinischer Bohnapfel. Auch die Sortenbezeichnungen der Birnen sind originell – zum Beispiel die Köstliche aus Charneux, Gellerts Butterbirne und Gräling.
Supermärkte führen zumeist nur neu gezüchtete Apfel- und Birnen-Sorten, da sie einheitlich große Früchte bringen und aufgrund des niedriges Baumwuchses leicht zu ernten sind. „Doch die alten Sorten bieten ein wichtiges genetisches Reservoir“, betont Elke Löpke, „deshalb sind sie schützenswert.“ Denn ihre Erbanlagen tragen vielfältige genetische Informationen über Standortansprüche, Widerstandsfähigkeit, Krankheits- und Schädlingsresistenz. „Alte Sorten sind oft robuster gegen Krankheiten wie etwa Pilzbefall.“
Alte Apfel-Sorten sind besonders schützenswert
Außerdem, so Löpke, seien alte Apfel-Sorten häufig auch für Menschen verträglich, die unter einer Apfel-Allergie leiden. „Und natürlich zeigen die alten Sorten auch eine größere Geschmacksvielfalt.“ Die Goldparmäne hat zum Beispiel ein nussiges Aroma, der Gravensteiner schmeckt süßlich-würzig und der Kaiser-Wilhelm-Apfel leicht himbeerig.
„Vor allem Familien mit Kindern kommen gerne zu diesem Termin“, erzählt Elke Löpke über die alljährliche Obsternte-Aktion ehrenamtlicher Helfer, die diesmal am Samstag, 18. September, von 14 bis 17 Uhr stattfindet. Gerade für Kinder aus der Stadt sei die Obst-Aktion ein Erlebnis mit Lerneffekt: „Sie sehen die Obstbäume in ihrer natürlichen Umgebung, können unter Anleitung der Eltern auf eine Leiter steigen und zur Obsternte beitragen.“
Naturschutzgebiet ist rund 400 Hektar groß
Rund 400 Hektar umfasst das Naturschutzgebiet Urdenbacher Kämpe – und ist eine der letzten nicht eingedeichten Flussauen am oberen Niederrhein. Wenn der Rhein Hochwasser führt, steigt das Wasser in seinen Altarmen über die Ufer, überflutet die Wiesen und umspült die Bäume. Baumarten wie Stieleiche, Esche, Pappel und Weiden sind an diese Überschwemmungen angepasst und bilden hier weitläufige Auenwälder, zudem gibt‘s artenreiche Feucht- und Mähwiesen, Hecken und Obstwiesen.
Seit 1995 hat die Biologische Station ihren Sitz in Haus Bürgel, von dort aus betreuen das Mitarbeiter-Team und ehrenamtliche Helfer Naturschutzgebiete in Düsseldorf und im Kreis Mettmann, darunter auch die Urdenbacher Kämpe – hier wachsen insgesamt rund 1000 Obstbäume. „400 Bäume davon haben wir im Lauf der Jahre neu gepflanzt“, sagt Elke Löpke, „und wir pflegen und schneiden die Bäume auch.“
Arbeit wird durchs Land sowie Sponsoring und Spenden unterstützt
Haus Bürgel ist im Besitz der NRW-Stiftung für Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege; gut 160 Hektar der Urdenbacher Kämpe hat die Stiftung erworben, um die Auenlandschaft zu erhalten. 80 Hektar sind im Eigentum der Stadt Düsseldorf.
Die Arbeit der Biologischen Station wird durch öffentliche Mittel des Landes NRW, der Stadt Düsseldorf und des Kreises Mettmann sowie durch Projektmittel gefördert. Zusätzlich wird die Biologische Station durch Sponsoring und Spenden unterstützt.