Düsseldorf. Viele Düsseldorfer Wirte hatten nach dem Lockdown auf die Terrassen gesetzt. Doch die Gäste kommen nun auch wieder nach drinnen.
Die so stark gebeutelte Gastronomie hatte nach dem langen Lockdown auf das Geschäft im Sommer gehofft. Der gestaltet sich deutlich regnerischer als erwartet und so droht auch bei einigen Düsseldorfer Gastronomen das Geschäft ins Wasser zu fallen. Anderen dagegen macht das schlechte Wetter bisher kaum etwas aus. Doch auch der Personalmangel und die Sorge vor einer vierten Welle der Corona-Pandemie sorgen für Probleme in der Branche.
Katastrophe für Gastronomie
„Die Geschäfte sind gerade katastrophal. Ich habe drinnen weniger als die Hälfte der Plätze wie draußen. Wir müssen die Abstände einhalten und viele Leute wollen sich auch noch nicht rein setzen“, berichtet Giuseppe Saitta, Vorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Düsseldorf. „Wir sind dankbar, dass die Stadt uns größere Terrassenflächen zugesprochen hat, aber die können wir gerade nicht nutzen.“ Das Wetter sei eine Katastrophe für die Gastronomie, so Saitta, der ein eigenes Restaurant in Niederkassel betreibt.
Die vielen Sorgen der Wirte
„Wir beten, gehen sonntags in die Kirche und zünden ‘ne Kerze an. Was anderes können wir gerade nicht machen. Viele Gastronomen haben auch nach dem Lockdown alles wieder hochgefahren, haben die Kurzarbeit beendet und zahlen wieder volle Gehälter“, erklärt der Dehoga-Chef weiter. Sollte eine vierte Welle kommen, werde es noch schlimmer, warnt er. „Da sehe ich dann schwarz. Der Staat hat uns bisher sehr unterstützt, so dass viel weniger Betriebe schließen mussten als befürchtet. Aber man weiß nicht, wie das bei einer vierten Welle aussähe“, sagt Saitta. „Wir Gastronomen haben gerade viele Sorgen: Personalmangel, das Wetter und die Pandemie.“
Altstadt-Gäste kommen wieder in Innenbereiche
In der Altstadt scheint die Lage dagegen entspannter zu sein. „Viele haben ihre Terrassen wettersicher gestaltet“, erklärt Isa Fiedler, Sprecherin der Altstadtwirte. „Da kann man auch bei Regen draußen sitzen. Der Umsatz kann aus der Sicht der Altstadtwirte natürlich immer besser sein. Aber es ist derzeit nicht so schlimm. Die Aussichten sind besser als das Wetter“, sagt sie. Mittlerweile kämen die Leute auch wieder gerne in die Innenbereiche der Lokale.“
Das beobachtet auch Andreas Balven, Marketing Manager der Hausbrauerei „Zum Schlüssel“: „Natürlich profitieren wir nicht gerade von dem Regen. Unser großer Biergarten ist nicht so voll wie erhofft, aber der ein oder andere Hartgesottene sitzt auf den Bierbänken“, sagt er. „Die Leute sind zurückhaltender als früher, aber kommen langsam wieder rein. Wir sind gespannt, wie sich das in den kommenden Tagen entwickelt, aber es zeichnet sich so ab. Es geht definitiv in die richtige Richtung“ betont Balven. „Wir haben einbewährtes Hygienekonzept, das wir auch so weiter fahren.“ Dazu habe man auch bereits einige positive Rückmeldungen bekommen.
Kein Stillstand durch schlechtes Wetter
Das Wetter spiele zwar eine Rolle, „aber es ist jetzt nicht so, dass uns das so stark ins Kontor schlägt“, beruhigt auch Frank Hermsen, Geschäftsführer der Altstadt Gemeinschaft. „Wir haben nicht das Gefühl, dass uns das wieder zu Stillstand bringt.“ Auch am letzten Wochenende sei die Altstadt gut besucht gewesen. „Davor natürlich besonders wegen den Fußballspielen“, so Hermsen weiter. „Bisher ist es also nicht so schlimm, dass das, was wir zu Beginn des Sommers gewonnen haben wieder alles verloren geht“, sagt Hermsen. „Aber wenn der Sommer so verregnet bleibt, dann haben wir natürlich ein Problem.“