Düsseldorf. Düsseldorfer Polizisten haben einen Taser gegen einen Mann eingesetzt, der sich mit einem Messer umbringen wollte. Er blieb unverletzt.
Die Polizei Düsseldorf ist die erste Polizeibehörde in Nordrhein-Westfalen, die ein Distanzelektroimpulsgerät, einen sogenannten Taser, eingesetzt hat. Wie die Polizei mitteilt, kam das Gerät am Samstagabend im Stadtteil Oberbilk bei einem Mann zum Einsatz, der drohte, sich mit einem Messer das Leben zu nehmen. Laut Polizei blieb der Mann dabei unverletzt.
Laut Polizei äußerte der Mann gegen 19.20 Uhr gegenüber einer Objektschutzstreife auf der Willi-Becker-Allee seine Suizidabsichten. Hierbei richtete er ein Messer gegen sich selbst. Alle Versuche, den Mann von seinem Vorhaben abzubringen, führten nicht zum Erfolg, so die Polizei. Die Person sei unmittelbar davor gewesen sich zu verletzen, woraufhin die Polizisten das neue Distanzelektroimpulsgerät einsetzten.
Mann war durch Taser handlungsunfähig
Nachdem der Mann durch die Elektroden des Geräts getroffen wurde, war er kurzfristig handlungsunfähig und konnte ohne weitere Gewaltanwendung in Gewahrsam genommen werden. Er wurde nach eingehender Untersuchung in die Psychiatrie eingewiesen.
Die Polizei Düsseldorf ist eine von vier Polizeibehörden, die an dem landesweiten Test des neuen Geräts beteiligt ist. Seit 15. Januar sind Polizeibeamte der Polizeiinspektion Süd und des Einsatztrupps PRIOS (Präsenz und Intervention an offenen Szenen und Brennpunkten) in Düsseldorf mit dem Distanzelektroimpulsgerät ausgestattet.
Innenminister Herbert Reul (CDU) äußerte sich am Sonntag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Am liebsten wäre mir gewesen, unsere Polizistinnen und Polizisten hätten den Taser nie einsetzen müssen. Doch schon zu Beginn der Testphase zeigt sich, dass es Situationen gibt, in denen sich die Stärken dieses zusätzlichen Einsatzmittels zeigen“, sagte Reul.
Die Polizei in Dortmund setzte den Taser ebenfalls am Samstag zum ersten Mal aktiv ein. Laut Mitteilung stoppten die Beamten gegen Mitternacht einen auf sie zustürmenden Hund an einer Wohnungstür. Der 36-jährige, alkoholisierte Besitzer des Tieres griff die Beamten ebenfalls an. Er kam in Polizeigewahrsam, nachdem er ohne Tasereinsatz überwältigt werden konnte. Auf ihn wartet eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung sowie Angriff und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Die Polizei in Nordrhein-Westfalen testet derzeit mit 70 Geräten für ein Jahr lang den Einsatz von Tasern. Reul (CDU) hatte das Projekt Mitte Januar in Dortmund vorgestellt. Die ausgewählten Einsatzorte sind Düsseldorf, Gelsenkirchen, Dortmund und im Rhein-Erft-Kreis. Im Frühjahr 2022 soll der Testbetrieb ausgewertet werden. (mit dpa)