Düsseldorf. Zum Jahresende löst sich der bisherige Betreiberverein „Notdienst Düsseldorfer Ärzte“ am EVK auf. Das hat weitreichende Folgen.

Wer im neuen Jahr außerhalb der üblichen Sprechzeiten einen Arzt braucht, muss sich auf einige Veränderungen einstellen. Zum Jahresende löst sich der bisherige Betreiberverein „Notdienst Düsseldorfer Ärzte“ der Notfallpraxis am Evangelischen Krankenhaus (EVK) wie berichtet auf. Alle wichtigen Fakten und Entwicklungen im Überblick.

An wen kann man sich außerhalb der Sprechstunden wenden, wenn man einen Arzt braucht?

Die Anlaufstelle an der Florastraße 38 in Unterbilk wird nahtlos weitergeführt, dann aber unter einem neuen Namen – Notdienstpraxis (NDP) – und von einem neuen Betreiber, der Gesundheitsmanagementgesellschaft mbH (GMG), einer Tochterorganisation der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein.

Bleiben die Öffnungszeiten wie bisher?

Die Notfallpraxis hatte in diesem Jahr bereits ihre Öffnungszeiten deutlich runtergefahren, vor allem, was die Nachtdienste betrifft. An diese Öffnungszeiten wird sich auch der neue Betreiber halten. Das bedeutet, dass die Notdienstpraxis zu folgenden Zeiten geöffnet ist: montags, dienstags und donnerstags von 20 bis 23 Uhr, mittwochs von 14 bis 23 Uhr, freitags von 17 bis 23 Uhr, samstags und sonntags von 8 bis 23 Uhr.

Und wenn man einen Arzt vor oder nach den Öffnungszeiten der NDP braucht?

Dann kann man sich unter der kostenlosen Rufnummer 116117 bei der Arztrufzentrale NRW melden, die an allen Wochentagen rund um die Uhr erreichbar ist. In „echten“ Notfällen sollte man sich ohnehin direkt in die Notfallambulanz einer Klinik begeben, etwa die am Evangelischen Krankenhaus, an der Uniklinik oder am Florence-Nightingale-Krankenhaus. „Auch für die ambulante Versorgung nicht mobiler beziehungsweise bettlägeriger Patienten im Düsseldorfer Stadtgebiet ist weiterhin gesorgt“, versichert Carsten König, stellvertretender Vorsitzender der KV Nordrhein, auf Anfrage unserer Redaktion. Ärztliche Hausbesuche könnten während der Notdienstzeiten ebenfalls über die 116117 erfragt werden.

Wird es in der Notdienstpraxis so viele unterschiedliche Fachärzte geben wie bisher?

Nein, das wird die größte Veränderung sein. Mit der Übernahme der Einrichtung wird es neben dem allgemeinen „hausärztlichen“ Notdienst nur noch einen Einsatz der Ärzte für Kinder- und Jugendmedizin geben, zudem wird dort der HNO-ärztliche und zahnärztliche Notdienst erreichbar sein. Die Notdienste der Gynäkologen, Neurologen und Chirurgen wird es nicht mehr geben.

Warum wird die Notfallversorgung verändert?

Bis 2022 soll in Nordrhein-Westfalen das System der Portalpraxen („Ein-Tresen-Modell“) flächendeckend eingeführt werden. Dann sollen Patienten über einen zentralen Empfang und ein sogenanntes Ersteinschätzungssystem zum richtigen Behandlungsort weitergeleitet werden. So soll sichergestellt werden, dass „echte“ Notfallpatienten schnellstmöglich medizinisch versorgt werden können. Bislang kämpfen Notfallpraxen sowie die -ambulanzen an den Kliniken damit, dass viele Menschen wegen Bagatellerkrankungen kommen. „Mit der Übernahme stellen wir die NDP Düsseldorf für die Zukunft auf und machen den Bürgern ein modernes Angebot, das wir im kommenden Jahr im Sinne einer Portalpraxis mit einem gemeinsamen Empfangsbereich von KV und EVK weiterentwickeln werden“, sagt der Vorstandsvorsitzende der KV Nordrhein, Frank Bergmann. Ziel sei es, die ambulante und stationäre Versorgung eng zu verzahnen und Synergieeffekte zu nutzen.

Wird die Notdienstpraxis dann auch umziehen?

Ja, im Zuge der Neuausrichtung ist ein Umzug ans EVK an der Kronenstraße – eine Parallelstraße weiter – geplant. Von dort war die Notfallpraxis erst vor wenigen Jahren an die Florastraße gezogen.