Düsseldorf. Sonntag haben die Impfungen gegen Covid-19 in Düsseldorf begonnen. Oberbürgermeister Keller hofft auf “schnelle Durchimpfung“.
Endlich ist es auch in Düsseldorf soweit: Am Sonntag gegen 7.37 Uhr kamen die ersten 180 Impfdosen im Wohnstift Haus Lörick an und die ersten Senioren wurden geimpft. Damit ist das Seniorenheim im Linksrheinsichen das erste in der Stadt, das die Impfungen bekommt und durchführt. „Viele haben vielleicht auf mehr Impfdosen gehofft, aber wir hoffen dennoch, dass wir zügig mit der Durchimpfung vorankommen werden“, machte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) bei einem Pressetermin bei Wind und Wetter Hoffnung. Zunächst seien jedoch die Heimbewohner und Pflegekräfte an der Reihe. Dass es nur erstmal 180 Dosen geworden sind, liege daran, so Keller, dass das Land in der ersten Runde alle verfügbaren Impfdosen durch alle Kreise geteilt habe. Er gehe aber davon aus, dass die Verteilung später aber nach Größe der Stadt bzw. Kreise erfolge.
Große Herausforderung für Impfteams im Rettungswagen
Denn die Impfzentren in NRW, wie etwa das in Düsseldorf an der Arena, sind bereit. „Ende November kam die Entscheidung, dass Mitte Dezember die Impfzentren fertig gestellt sein sollen – und das wurde geschafft“, sagt Carsten König, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. Das sei eine ungewöhnliche Leistung und stellte auch die KV vor eine große Herausforderung. So mussten etwa ärztliche Leiter und Stellvertreter für rund 53 Impfzentren in NRW gefunden werden, zudem weiteres Personal für die mobilen Impfteams. Letzteren stehen umgebaute Rettungswagen zur Verfügung. Darin sollen Menschen geimpft werden können, wenn es woanders nicht möglich sein sollte. All das ist auch einsatzbereit.
Enormer logistischer Aufwand
Für den Impfbeginn am Sonntag bedurfte es dennoch einen enormen logistischen Aufwand. So brauchte es zunächst eine Genehmigung der Bewohner, dass sie geimpft werden wollen – und das war über die Feiertage nicht immer ganz einfach. Immerhin leben im Haus Lörick rund 470 Menschen und werden dort unter anderem im betreuten Wohnen umsorgt. Hinzu kommen etwa 160 Mitarbeiter. Dass überhaupt im Haus Lörick mit der Impfung begonnen wurde, liegt an Priorisierungslisten des Landes, erklärt Carsten König. Danach mussten weitere Vorbereitungen für das Impfen getroffen werden, wie etwa zusätzliche Ärzte zu gewinnen, die die Impfungen durchführen. Die Bewohner selbst seien „sehr impfwillig“, sagt Norbert Molitor, Geschäftsführer Haus Lörick. Rund 90 Prozent der Bewohner wollen sich impfen lassen. Doch die gestrigen Dosen reichen nicht für alle. Es musste priorisiert werden. So waren erst die 40 Bewohner in stationärer Pflege an der Reihe, dann die aus der ambulanten Versorgung. „Dort haben wir etwa 120 Menschen, aber nicht alle wollten geimpft werden“, so Molitor weiter. Manche wollten erst einmal sehen und abwarten, wie sich die Impfung entwickelt. „Das ist aber nur menschlich“, so der Geschäftsführer.
Wann es jedoch im Impfzentrum an der Arena losgeht, sei noch nicht sicher, sagt Carsten König. Er schätzt jedoch ab Mitte Januar. Dann seien jedoch zunächst die über 80-Jährigen an der Reihe, die mobil sind. Bevor allerdings der genaue Start nicht absehbar ist, wird es keine Anschreiben geben, so König. „Erst, wenn wir wirklich wissen, wann es losgeht, können die Menschen kontaktiert werden und Termine vergeben werden. Vorher macht das keinen Sinn.“