Düsseldorf. In NRW wird diskutiert, ob Feuerwerk an Silvester verboten werden sollte. Vorschläge aus Düsseldorf reichen von Komplettverbot bis Drohnenshow.
In den Niederlanden schon entschieden, hierzulande noch in der Diskussion: Ein mögliches Feuerwerksverbot an Silvester . Was sagen Düsseldorfer Politiker zu diesem Vorschlag?
„Wir müssen abwarten, wie dann überhaupt die Infektionslage ist“, sagt Markus Weske, SPD-Landtagsabgeordneter. Abhängig sei dies ja auch davon, ob die jetzt geltenden Maßnahmen Wirkung zeigen, merkt er an. Dass ein komplettes verbot von Feuerwerk notwendig sein könnte, kann er sich bisher nicht vorstellen: „Wenn die Eltern eine Rakete im Garten steigen lassen, die sich die Kinder dann angucken, da sehe ich jetzt keine erhöhte Infektionsgefahr.“
Stieber: „Nicht sämtliche Lebensfreuden verbieten“
Andreas-Paul Stieber, CDU-Stadtratsmitglied und Vorsitzender des Gesundheitsausschusses, spricht sich deutlich gegen ein generelles Böllerverbot aus: „Ich bin der Meinung, dass man nicht sämtliche Lebensfreuden im Rahmen der Prävention verbieten darf.“ Freude, so Stieber weiter, gehöre zur Gesundheit dazu. „Das ist ein Brauch, den man schon umweltmäßig kritisieren kann – aber das aus Coronagründen zu verbieten, das hielte ich für übertrieben.“
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Aufgrund von Feinstaubbelastungen ist ein Böllerverbot in der Tat länger eine Forderung, die aus Perspektive des Umweltschutzes erhoben wird. Bei der Düsseldorfer Linken hält man an dieser Kritik fest: „Ich halte ein Verbot für sinnvoll“, sagt Helmut Born, Ratsmitglied der Linken. „Besonders, wenn jetzt durch die Pandemie Gesundheitsbedenken dazukommen.“ Er weist darauf hin, dass dann aber auch sichergestellt werden müsse, dass die Feuerwerkskörper gar nicht in den Handel kommen.
Leuchtende Drohnen als Feuerwerkersatz
Zuletzt sind vor allem die Berliner Grünen als Befürworter eines Verbotes aufgefallen. Ihr Düsseldorfer Parteikollege und Landtagsabgeordneter Stefan Engstfeld hat eine Idee, die Verschmutzungs- und Unfallvermeidung mit Silvesterspektakel vereinen soll: „Ich bin dafür, dass wir in Düsseldorf wieder ein zentrales Feuerwerksevent veranstalten – mit LED-Drohnen!“ Feuerwerk ohne Explosionen und Feinstaub also.
„In Asien ist das schon gang und gäbe.“ Eine richtige Attraktion könnte so ein Event für Düsseldorf werden, denkt Engstfeld. „Natürlich geht das dieses Jahr unter Pandemiebedingungen wohl nicht“, räumt er ein. Entsprechend letzteren müsse auch entschieden werden, inwiefern Böllern dieses Jahr eingeschränkt würde. Die Idee bleibt für kommende Jahre interessant. Als Ort stellt sich Stefan Engstfeld die Altstadt vor. Das wäre quasi ein doppeltes Novum. Denn: In der Altstadt herrscht schon seit einigen Jahren Böllerverbot.