Düsseldorf. Düsseldorfer Fahrradclub ADFC hat ein Positionspapier vorgelegt. Es geht um mehr Platz auch auf Kosten von Parkraum und Fahrstreifen für Autos.

Der ADFC in Düsseldorf will die Politik zur neuen Ratsperiode unter Druck setzen. Der Radclub hat aktuell ein Handlungskonzept mit neun Hauptpunkten vorgelegt, die bis 2025 umgesetzt werden sollen. In seinem Positionspapier fordert der ADFC den Oberbürgermeister, die Mitglieder des neu gewählten Stadtrates und die Verwaltung auf, für die kommenden fünf Jahre eine Offensive für sicheren und guten Radverkehr zu starten.

„Um mehr als 22 Prozent ist in diesem Jahr die Zahl der Radfahrenden gestiegen, das muss Anlass für die Verantwortlichen sein, schnell und deutlich bessere Rahmenbedingungen zu schaffen“, sagt Lerke Tyra, stellvertretende Vorsitzende des ADFC Düsseldorf. „Menschen auf dem Rad und zu Fuß dürfen in unserer Stadt nicht länger an den Rand gedrängt werden. Sie brauchen gute, klar getrennte, sichere Wege und mehr Raum, auch auf Kosten von Parkraum und Fahrstreifen für Autos.“

Einlösung von Wahlkampfversprechen

Der Düsseldorfer Fahrradclub stellt in seinem Handlungskonzept neun Hauptpunkte vor, die in der neuen Wahlperiode entweder umgesetzt oder zumindest deutlich wahrnehmbar vorangebracht werden sollten, und will damit Politik und Verwaltung bei der Schwerpunktbildung „Radverkehr“ unterstützen. „Es geht um die Einlösung der Wahlkampfversprechen aller führenden Parteien,“ erläutert Tyra. Die Aktivisten fordern, dass unter anderem Folgendes bis Ende 2025 umgesetzt wird: ein Sofortprogramm für die Beseitigung von Mängeln und Gefahrenstellen, die Fertigstellung des Radhauptnetzes, transparente Abläufe und nachvollziehbare Radwegeplanungen, Etablierung eines erstklassigen Qualitätsstandards für Radinfrastruktur, sicheres Fahrradparken, konsequentes Vorgehen gegen Falschparker, aber auch schnelle Radverbindungen zu Nachbarkommunen.

Die Stadt braucht jetzt einen „Neustart“

„Menschen fahren vor allem dann mit dem Fahrrad, wenn sie sich sicher fühlen, wenn sie den Radverkehr als komfortabel und stressarm empfinden und sich als Radfahrende voll akzeptiert erleben“, betont Tyra. „Die Stadt braucht einen Neustart und großen Elan, damit Düsseldorf wirklich eine fahrradfreundliche Stadt wird.“

Der ADFC fordert eine massiven Schwerpunktverlagerung auch von Finanzmitteln zugunsten des Rads. Tyra: „Wir brauchen mehr Geld für Mängelbeseitigung, Neugestaltung und Instandhaltung“, meint Lerke Tyra. „Ehrgeizige und schnell wirkende Maßnahmen sollten den Düsseldorfern zeigen, dass der von ihnen gewählte Oberbürgermeister und ihre gewählten Vertreter im Stadtrat und den Bezirksvertretungen die klimafreundliche Verkehrswende wirklich ernst nehmen.“