Düsseldorf. „Das Konzept von Oberbürgermeister Geisel ist gescheitert“, sagt Umwelthilfe-Chef Jürgen Resch. Jetzt sei man gespannt auf den neuen OB Keller.
Die Umwelthilfe verfolgt mit Interesse die Debatte um eine Abschaffung der Umweltspuren – und hat prinzipiell nichts gegen ein Ende des Verkehrsversuchs. „Wir klagen nicht auf einzelne Maßnahmen, sondern wollen saubere Luft“, sagte Geschäftsführer Jürgen Resch unserer Redaktion. Düsseldorf müsse darlegen, wie es gelingen soll, die Stickoxid-Belastung kurzfristig unter den Grenzwert zu bringen – ob mit Umweltspuren oder ohne. „Wir sind gespannt, was dem neuen Oberbürgermeister dazu einfällt.“
Die Umweltorganisation hat 40 Kommunen in NRW wegen zu hoher Werte verklagt. Die meisten Fälle wurden inzwischen durch einen außergerichtlichen Vergleich beigelegt. Eine Einigung für die Landeshauptstadt steht noch aus. Falls sie nicht gelingt, könnte das Oberverwaltungsgericht Münster etwa ein Diesel-Fahrverbot verhängen.
Köln verhinderte die Umweltspur
Die Kommunen greifen zu ganz unterschiedlichen Maßnahmen. Dazu zählen etwa Pförtnerampeln, mehr Tempo 30 oder ein Ausbau von Radwegen. Auch eine Citymaut wird diskutiert. Resch verweist darauf, dass im Juni ein Vergleich zu Köln geschlossen wurde. Dort war der neue Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) Stadtdirektor. Köln verpflichtete sich etwa zur Erhöhung der Parkgebühren und einer Umwandlung von Kfz-Fahrspuren in Radspuren.
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Maßnahmen, die Anklang bei der Bevölkerung finden
Mit Blick auf die immer noch zu hohe Stickoxidbelastung in Düsseldorf sagt Resch: „Das Konzept von Oberbürgermeister Geisel mit den Umweltspuren ist auch aus unserer Sicht gescheitert.“ Die Umwelthilfe wolle saubere Luft und einen Rückgang des Autoverkehrs. Resch hofft auf Maßnahmen, die Anklang in der Bevölkerung finden. „Wir wünschen uns eine positive Debatte über eine Verkehrswende.“ Diese helfe der Gesundheit und erhöhe die Lebensqualität.