Düsseldorf. Wir haben gefragt, was Düsseldorf lebens- und liebenswert macht. In einer Umfrage antworteten die Menschen – unter anderem Jacques Tilly.
Düsseldorf ist unzweifelhaft eine schöne Stadt. Die Metropole, am Rhein gelegen, ist gern genutztes Ausflugsziel. Die Altstadt lockt als „längste Theke der Welt“ regelmäßig Besucher an, ebenso wie der Düsseldorfer Karneval. Doch was macht eigentlich für die Düsseldorfer selbst den besonderen Charme der Stadt aus? Wir haben mit unserer Umfrage „Wenn ich König von Düsseldorf wäre...“ nachgefragt. Und es gibt gleich mehrere Antworten, die bei den Umfrageteilnehmern hoch im Kurs liegen. 62 Prozent der Menschen, die an der Umfrage teilnahmen, schätzen an der Stadt, dass man hier die Natur am Rhein erleben kann.
Düsseldorf bietet schöne Natur und viel Kultur
Damit kann sich auch Jacques Tilly anfreunden. Der berühmte Düsseldorfer Wagenbauer, dessen satirische Kreationen schon oft für Skandale gesorgt haben, ist in Oberkassel aufgewachsen. „Die wilden Regionen am Rheinufer waren der Abenteuerspielplatz meiner Kindheit“, sagt er. Heute zieht es ihn noch zum Joggen ans Rheinufer – wen er mal dazu kommt. „Man kann der Großstadt mit wenigen Schritten entkommen“, sagt er. In Städten wie Köln oder Berlin wäre das wohl eher ein Ding der Unmöglichkeit.
Knapp hinter der Natur folgt bei unserer Umfrage die Kultur: Für 61 Prozent der Umfrageteilnehmer ist es das Kulturangebot in Düsseldorf, dass die Stadt zu einem besonders lebens- und liebenswerten Ort macht. „Die Quote von Museen und Galerien ist in Düsseldorf hervorragend“, kommentiert Jacques Tilly dieses Umfrageergebnis. „So viel Kunst und Kultur auf so dichtem Raum – in dieser Qualität – findet man nur selten“, sagt er. Und hebt die Kunstakademie hervor, die beständig für Nachwuchs an Kunst- und Kulturschaffenden sorgt.
Jacques Tillys eigene Antwort auf die Frage, was Düsseldorf lebens- und liebenswert macht, trifft vielleicht den besondern Kern der Stadt: „Ich finde die kommunikative Fähigkeit der Düsseldorfer besonders schön. Wir quasseln gerne. Man kann sich hier überall an einen Tisch setzen und es entsteht direkt ein Gespräch und eine Gemeinschaft“, sagt der Wagenbauer. „Düsseldorf ist eine Stadt, die Fremde sofort akzeptiert und willkommen heißt. In Berlin ist das auch so – aber da grenzt das schon an Ignoranz.“
Düsseldorf – ein Taubenschlag
Und damit fasst der Mann, den man vorwiegend im roten Overall antrifft, die beiden anderen häufigsten Antworten auf unsere Frage zusammen: Denn mit 59 Prozent liegen Toleranz und Weltoffenheit auf dem dritten Platz der Antworten, gefolgt von den netten Menschen und dem sozialen Miteinander, die für 56 Prozent der befragten die Stadt besonders lebens- und liebenswert machen.
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Für diese Besonderheiten hat Jacques Tilly übrigens eine historische Erklärung parat. „Düsseldorf war immer eine Durchgangsstation für die Eliten“, sagt er. Ob es nun die Preußen waren oder die Franzosen. Sie kamen – und gingen wieder. „Das war ein Taubenschlag. Es gab immer starke Fluktuationen – und das ist gut für eine Stadt“, sagt Tilly. Und diese Offenheit, Toleranz und das soziale Miteinander sind es auch, die den in Oberkassel aufgewachsenen Kreativen immer wieder nach Düsseldorf zurückkehren lassen. „Egal, wo ich für einige Zeit gelebt habe. Am Ende zieht es mich deshalb immer wieder nach Düsseldorf zurück“, sagt er. Und das ist auch gut so. Denn was wäre der Düsseldorfer Rosenmontagszug ohne Jacques Tillys Wagen?
>>>Serie, Aktion, Newsletter
Die NRZ hat im Vorfeld der Kommunalwahl am 13. September die Aktion gestartet „Wenn ich König von Düsseldorf wär“. Düsseldorfer können zehn Fragen beantworten und auch ihre Meinung sagen.Die Antworten werden in den nächsten Tagen – eingebettet in Artikel über Düsseldorf – in der NRZ Düsseldorf vorgestellt.
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