Düsseldorf. Sind beim Sicherheitsdienstleister DSW die Lohnabrechnungen nicht korrekt? Das vermutet Verdi und hat die Bundesagentur für Arbeit eingeschaltet.
Schwere Vorwürfe der Gewerkschaft Verdi gegen einen Sicherheitsdienstleister am Düsseldorfer Flughafen. Es bestehe der „Verdacht auf Missbrauch im Umgang mit Kurzarbeitergeld bei DSW“ heißt es in einer Mitteilung von Verdi. DSW (Deutscher Schutz- und Wachdienst) ist eine Tochter der Osnabrücker Unternehmensgruppe Piepenbrock und führt im Auftrag der Bundespolizei die Sicherheitskontrollen von Fluggästen und Gepäck am Düsseldorfer Flughafen durch. Die DSW-Mitarbeiter sind wegen der Corona-Krise in Kurzarbeit. „Nun aber werden Probleme in der Umsetzung von Kurzarbeitsregelungen deutlich sichtbar“, sagt der zuständige Gewerkschaftssekretär Özay Tarim.
Krankheitstage nicht angegeben
„Es fängt beispielsweise bei der Verteilung von Arbeitszeiten an und geht bis hin zu fehlerhaften Lohnabrechnungen.“ So seien Fehltage oder Entgeltfortzahlungsstunden im Krankheitsfall in den Lohnabrechnungen nicht gesondert aufgelistet. Dies müsse aber sein. Özay Tarim: „Der Arbeitgeber ist für alle im Dienstplan als Arbeitszeit vorgesehenen und geplanten Arbeitstage (keine Kurzarbeit) auch im Krankheitsfall voll lohnfortzahlungspflichtig. Diese Arbeitstage bzw. Arbeitsstunden dürfen nicht mit Kurzarbeitergeld-Leistungen abgerechnet werden. Nur die Zeiten, die durch Arbeitsunfähigkeit in die tatsächliche Kurzarbeit fallen, dürfen mit Kurzarbeitergeld berechnet werden.“
Auch für die DSW-Mitarbeiter am Flughafen Bremen, wo das Unternehmen ebenfalls tätig ist, wird nach Auskunft von Verdi wie in Düsseldorf abgerechnet.
Anzeige bei der Agentur für Arbeit
Verdi hat bei der Bundesagentur für Arbeit inzwischen angezeigt, dass der dringende Verdacht bestehe, dass DSW missbräuchlich mit Kurzarbeitergeld umgeht“. DSW kündigte am Sonntagabend auf Anfrage unserer Redaktion an, sich voraussichtlich am Montag zu den Vorwürfen zu äußern.
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Fehler laut Verdi auch bei Klüh Security
Auch bei Klüh Security, ebenfalls ein Sicherheitsdienstleister am Düsseldorfer Flughafen, soll es zu unkorrekten Abrechnungen gekommen sein. Verdi: „Klüh Security hat wenigstens den Fehler eingesehen und sich umgehend bei uns für die nicht korrekten Lohnabrechnungen entschuldigt.“