Düsseldorf. Hoppeditz Tom Bauer als König von Düsseldorf? Der Spaßmacher hätte ganz ernstgemeinte Pläne für die Stadt - vor allem Parkplätze treiben ihn um.
Seine Frohnatur versprüht Tom Bauer beim Gespräch am Holztisch vor einem Carlstadter Bistro schon in den ersten Minuten: Er scherzt mit den Kellnerinnen, winkt vorbeikommenden Bekannten, hält mit ihnen einen kurzen Schnack. Der 47-Jährige verkörpert seit 13 Jahren im Düsseldorfer Karneval den Hoppeditz – den Schelm, der zu jedem Sessionsstart am 11.11. eine lustige, scharfzüngige Eröffnungsrede hält und dabei Lokalpolitik und Bürgern die Leviten liest.
Was würde Tom Bauer in der Landeshauptstadt ändern, wenn er das Sagen hätte? „Darf ich rumspinnen?“ fragt er und grinst. Aber ja, bitteschön! „Ganz klar: Das Anwohnerparken anders gestalten!“ Bauer ist in der Jacobistraße in Pempelfort zuhause und besucht fast täglich seine Freundin, die am Burgplatz wohnt. Doch dort in der Altstadt, wie auch in anderen Düsseldorfer Vierteln, reichten die per Bewohnerparkausweis nutzbaren Stellplätze nicht aus. „In den sieben umliegenden Straßen gibt‘s geschätzt 40, 50 Parkplätze für die Anwohner, das ist zu wenig.“
Nur Anwohner parken lassen!
Auch die Regelung, dass Auswärtige und Touristen ihr Auto nach 20 Uhr meist kostenfrei auf diesen Plätzen abstellen dürfen, hält Bauer für falsch. „Wer nach 20 Uhr von der Arbeit mit seinem Wagen nach Hause kommt, muss oft lange nach einem Platz suchen.“ Bauer betont: „Wenn du ein Anwohnerparken schaffst, musst du auch ein Anwohnerparken bieten!“
Er sei dafür, mehr Parkplätze rund um die Uhr für Anwohner zu reservieren und Falschparker konsequent abzuschleppen. Bauers weiterer Vorschlag: Die Stadt Düsseldorf sollte auch in Parkhäusern Anwohnerparkplätze einrichten, die mit einem Bewohnerparkausweis und zum ortsüblichen Jahres-Tarif von 30 Euro, respektive 25 Euro bei Online-Beantragung, nutzbar sind.
Alle Wege führen ins Parkhaus
Gerade abends möchte Tom Bauer die Parkhäuser auch für motorisierte Altstadt-Besucher zum festen Anlaufpunkt machen: Er beobachte regelmäßig, dass Autofahrer, darunter viele mit hochpreisigen Pkw, durch die Innenstadt cruisten, also ohne bestimmtes Ziel herumführen. Offenbar, um mit ihrem teuren Wagen zu posen. „Abends könnte man die Verkehrsführung in der Altstadt rund um das Andreas-Quartier und die Ratinger Straße mit mobilen Absperrpfosten so gestalten, dass der befahrbare Weg automatisch nur zu einem der Parkhäuser führt.“
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Und, Stichwort Karneval: Wie malt sich Hoppeditz Bauer angesichts der wohl im November immer noch herrschenden Corona-Pandemie den Sessionsstart aus? Bundesgesundheitsminister Spahn denkt ja über eine Komplett-Absage nach. Der gewohnte Schauplatz für sein Hoppeditz-Erwachen am 11.11. ist der Marktplatz vor dem Düsseldorfer Rathaus. „Ich halte das Instrument der Kreise für eine gute Maßnahme, um dort Abstand zu halten“, sagt er. Bereits seit Juni gibt es 360 dieser weißen Abstandskreise in der Altstadt und am Rheinufer. Bei Menschenansammlungen sollen sich maximal zehn Personen in jedem Kreis aufhalten.
Abstand halten an Karneval
Die Kreise haben einen Durchmesser von drei Metern und sind mit drei Metern Abstand zueinander aufgemalt – so ist ausreichend Platz, damit andere Menschen die Gruppen in den Kreisen passieren können. „Zudem müsste es auf dem Marktplatz eine Einlasskontrolle geben, damit der Besucherstrom begrenzt wird“, meint Bauer. Für seine Rolle als Spaßmacher im Karneval brennt er wie am ersten Tag: „Ich mache das jetzt im 14. Jahr, mein Redenschreiber Jürgen Hilgers und ich sind einfach ein geiles Team, wir ergänzen uns jedes Mal perfekt bei den Themen und Formulierungen meiner Hoppeditz-Rede.“