Düsseldorf. Am Düsseldorfer Flughafen wurde mit dem Bau des ersten Abschnitts der neuen Stadtbahnlinie U 81 begonnen. Corona spielt der Stadt in die Karten.

Corona hat der Stadt beim gigantischen U 81-Projekt in die Karten gespielt. Zum Start des 256 Millionen Euro teuren, mit Brücken, Tunneln und Trassen auf drei Ebenen verlaufenden 1. Bauabschnitts mussten unter dem Flughagenparkplatz 25 massenhaft Leitungen abgerissen oder verlegt werden. Dort wird in einem unterirdischen Sackbahnhof der Endpunkt des ersten Streckenabschnitts der neuen Stadtbahnlinie entstehen.

Und während der Pandemie war der Airport kaum frequentiert, die Ingenieure und Elektriker konnten also schnell machen, so dass bald schon die 20 Meter Tiefe Baugrube ausgehoben wird. „Wir sind voll im Zeitplan“, betont Florian Reeh, Leiter im Amt für Verkehrsmanagement.

Bauen auf drei Ebenen

Dieser erste U 81-Bauabschnitt „hat sich gewaschen“, sagte am Montag die Beigeordnete Cornelia Zuschke beim Pressetermin im Baubüro an der Eckener Straße nahe der Airport City. Die insgesamt 1,9 Kilometer lange Strecke beginnt am Freiligrathplatz in Stockum, dort wird die Haltestelle auf 90 Meter verlängert. Wenig später kommt das Prunkstück.

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Ein etwa 500 Meter langes, recht schmales Brückenbauwerk, das über den Nordstern und die B 8 führen wird. Eine weitere Brücke ist 100 Meter lang, aus Spannbeton und befindet sich auf Höhe von Tor 1, der Hauptzufahrt zum Airport. An der Flughafenstraße geht es auf einer Trasse ebenerdig weiter eben bis zum Flughafen-U-Bahnhof, der sich schließlich unter dem Maritimhotel und der Flughafenverwaltung befinden wird.

Beschwerden der Anwohner gingen bis vor Gericht

Das U 81-Megaprojekt, das in vier Bauabschnitten Flughafen und Messe nicht nur mit der Düsseldorfer City, sondern auch mit Nachbarstädten wie Neuss, Meerbusch und Krefeld sowie im Osten Ratingen besser verbinden soll, ist kein neues Projekt. Aber die Genehmigungen ließen auf sich warten, und immer wieder wehrten sich Anwohner gegen den Bau, vor allem gegen die Brücke über den Nordstern. Die Bürger befürchteten in erster Linie, dass die ohnehin schon hohe Lärmbelästigung vor Ort noch weiter steigt. Viele Menschen im Norden wünschten sich daher eine Tunnellösung. Im April dieses Jahres hat das Oberverwaltungsgericht jedoch einen Eilantrag der Anwohner abgelehnt. Grünes Licht für die Stadt.

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Und so sagte gestern auch Oberbürgermeister Thomas Geisel, er habe sich sehr auf diesen Ortstermin gefreut. Der Rathauschef sprach von einem „zeitgemäßen Projekt“, das es der „Stadt ermöglicht, sich weiter zu entwickeln“. Stichwort Mobilitätswende: „Die Stadtbahn U 81 ist wichtig für unsere Infrastruktur, für die Erschließung des Flughafens“, so Geisel. „Wenn wir wirklich den nicht motorisierten Individualverkehr zurück drängen und den Fokus auf effizientere Verkehrsmittel setzen wollen, dann hat dieses Projekt eine immens große Bedeutung.“

Der OB denkt schon an Olympia

Den zeitlichen Rahmen setzt der OB gern mithilfe großer Sportereignisse. Der erste Streckenabschnitt soll laut Planungen 2023 abgeschlossen sein. „Dann sind wir zur Fußball-EM 2024 fertig“, freut sich Geisel. Und auch für den zweiten Bauabschnitt, der über den Fluss bis weit ins Linksrheinische gehen soll, hat der Mann schon klare Vorstellungen: „2032 zu den Olympischen Spielen an Rhein und Ruhr – bis dahin sollten wir fertig sein!“