Düsseldorf. Die Arbeitslosenquote in Düsseldorf steigt im Juli auf 8,4 Prozent. Die Kurzarbeit federte schlimmere Folgen der Corona-Krise in der Stadt ab.

„Die saisontypischen Einflüsse im Juli und die Auswirkungen der Pandemie sorgen aktuell für einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Düsseldorf.“ Das sagte am Donnerstag Birgitta Kubsch-von Harten, vorsitzende Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Düsseldorf. „Viele junge Menschen beendeten im Juni ihre Ausbildung. Gleichzeitig liefen viele befristete Arbeitsverträge aus.“

Quote weiter angestiegen

Die Arbeitslosigkeit ist von Juni auf Juli weiter angestiegen: 28.965 Menschen sind in Düsseldorf aktuell arbeitslos. Das sind 830 Personen mehr als im Juli (+3 Prozent) und 5943 (+25,8 Prozent) mehr als im Juli 2019. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 8,4 Prozent. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote bei 6,8 Prozent.

Auch wenn die Arbeitslosigkeit über den saisonalen Effekt hinaus angestiegen ist, stützt die Kurzarbeit in vielen Unternehmen den Arbeitsmarkt weiterhin. Von Januar bis Juli wurden 9475 Anzeigen auf Kurzarbeitergeld gestellt. Davon betroffen waren potenziell 217.747 Personen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2019 zeigten 44 Betriebe für insgesamt 809 Personen Kurzarbeit an.

Immer mehr Kurzarbeiter

Erstmalig seit der Corona-Pandemie ab März wurde nun vom Statistik-Service der Bundesagentur für Arbeit die tatsächlich realisierte Kurzarbeit ausgewertet. Bisher konnte ausschließlich die von den Unternehmen angezeigte Kurzarbeit und der potenziell betroffenen Mitarbeiterzahl ausgewiesen werden.

Danach haben im Monat März in Düsseldorf 3768 Unternehmen für 34.268 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit in Anspruch genommen. Im Jahr 2019 realisierten im Durchschnitt zehn Betriebe Kurzarbeit im Monat für 93 Kurzarbeiterinnen und Kurzarbeiter. Die konkreten Zahlen, also nicht nur die angemeldete sondern tatsächlich realisierte Kurzarbeit, liegt für die Monate April, Mai, Juni und Juli noch nicht vor.

Nachfrage nach Arbeitskräften deutlich abgenommen

Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat im Juli weiter deutlich abgenommen. Insgesamt stehen derzeit 3687 Arbeitsstellen für die Vermittlung zur Verfügung. Das sind 40,6 Prozent weniger als im Juli 2019. Allerdings wurden aktuell im Monat Juli der Agentur für Arbeit Düsseldorf 953 neue sozialversicherungspflichtige Stellen zur Besetzung gemeldet, 154 Stellen mehr als im Vormonat.

Die gesamte Unterbeschäftigung beträgt im Juli 35.583 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote, die unter anderem auch die Personen umfasst, die sich in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen befinden, liegt aktuell bei 10,3 Prozent. Der Anstieg fällt somit mit einem Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr geringer aus als bei der Arbeitslosigkeit.