Düsseldorf. Das Düsseldorfer Verkehrsunternehmen beteiligt sich an bundesweiter Kampagne. Damit soll Vertrauen zurückgewonnen werden.
Die Corona-Pandemie hat den ÖPNV ordentlich zugesetzt. Bundesweit erreichte die Auslastung in den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Hochphase der Krise gerade einmal 20 bis 30 Prozent. Bei der Rheinbahn sieht es nicht anders aus. Daher beteiligt sich das Düsseldorfer Verkehrsunternehmen an der bundesweiten Kampagne „#BesserWeiter“, die gestern mit weiteren Verkehrsbetrieben, dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen sowie NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst vorgestellt wurde. Ziel der Kampagne soll es sein, das Vertrauen der Bürger in den ÖPNV zurück zu gewinnen und diesen wieder zu stärken.
Ein eigentlich guter Start ins Jahr 2020
Der ÖPNV sei die Lebensader für die Stadt und Region, betont Klaus Klar, Vorstandsvorsitzender der Rheinbahn. Von 2018 auf 2019 habe man ein mehr an Fahrgästen von 4,5 Millionen verzeichnet. Auch 2020 sei ähnlich vielversprechend gestartet und zeigte sogar eine Steigerung. Bis im März Corona zuschlug. Bis dahin habe sich aber gezeigt, dass die „Region lebt und arbeitet, eine Grundvoraussetzung für den ÖPNV“, so Klar.
Und als Mobilitätsdienstleister für den Großraum Düsseldorf habe man eine besondere Verantwortung – sowohl für die Fahrgäste als auch für die Mitarbeiter. „Unser Anspruch ist es, unser Verkehrsangebot in Zeiten von Corona so sicher wie möglich zu machen“, so Klar. So gibt es bei dem Unternehmen allein 3300 Rheinbahner. Lediglich sieben von ihnen waren zeitweise an Corona erkrankt. Das Unternehmen setzt zudem auf Testungen bei den Mitarbeitern. „Da liegen wir in einem weit, weit dreistelligen Bereich“, so Klar.
Rheinbahn verteilte über 100.000 Masken
Zudem habe man schnell und flexibel auf die Situation reagiert. So verteilte die Rheinbahn über 100.000 Mund-Nasen-Masken an den Haltestellen an Fahrgäste. Zudem wurden die rund 220.000 Abokunden des Verkehrsunternehmens angeschrieben, die laut Klar „sehr treue Kunden“ seien. „Auch sie haben von uns eine Maske zugeschickt bekommen.“
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Zwar verhängt die Rheinbahn keine Bußgelder bei Nicht-Tragen einer Maske, dennoch gibt es Kontrollen etwa durch die Fahrkartenkontrolleure. „Wir setzen da aber mehr auf Einsicht. Wer keine Maske dabei hat, kann eine vom Fahrer bekommen. Es gibt immer welche an Bord“, betont der Vorstandsvorsitzende. Wenn sich jemand aber weiter uneinsichtig zeigt, wird die Polizei gerufen und derjenige des Platzes verwiesen. „Das lässt sich aber an einer Hand abzählen wie oft das vorgekommen ist.“
Große Verluste für Rheinbahn
Zudem steht das Thema Sauberkeit und Hygiene bei dem Unternehmen im Vordergrund. So stehen etwa an den Haltestellen Desinfektionsspender zu Verfügung, wovon gleich einer am ersten Tag direkt geklaut wurde. Seitdem sind sie mit Ketten zusätzlich befestigt. Zusätzlich reinigt Personal an den 21 Endhaltestellen die Fahrzeuge, außerdem finden zwischendurch immer wieder gründliche Reinigungen statt. Allein die Reinigung wird das Unternehmen voraussichtlich 700.000 Euro bis Ende des Jahres kosten. Weitere zusätzliche Aufwendungen entstehen durch den Einsatz von Sicherheits- und Unterstützungspersonal an den Haltestellen. Bisher belaufen sich die Verluste bei der Rheinbahn auf etwa 16 Millionen Euro, so Klar. Allein durch wegfallenden Ticketverkauf fallen drei Millionen Euro pro Monat weg. Daher sei der Rettungsschirm der Regierung umso wichtiger, so Klar, der auch nochmal appelliert, dass die Fahrgäste wieder in den ÖPNV einsteigen können. „Wir sind keine Corona-Hotspots.“