Düsseldorf. Die junge Liste hat das OK vom Wahlamt bekommen, der Wahlausschuss muss aber noch zustimmen. Eigene Kandidaten in allen Stadtrats-Wahlbezirken.

Montag um 18 Uhr war letzter Termin: Bis dahin mussten alle Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters, für die Wahlkreise des Stadtrates und der Bezirksvertretungen beim Düsseldorfer Wahlamt eingereicht sein. Dort werden nun die Unterlagen geprüft. Der städtsiche Wahlausschuss entscheidet am 4. August darüber, ob die Parteien und Organisationen die Voraussetzungen erfüllt haben und an der Wahl am 13. September teilnehmen dürfen. Erwartet wird, dass es bis zu 14 OB-Kandidaten geben wird, außerdem haben 14 Parteien und Organisationen die Chance zur Wahl-Zulassung, sofern sie alle Voraussetzungen erfüllt haben.

Düsseldorfer Klimaliste tritt in allen 41 Wahlbezirken an

Dazu gehört jetzt schon die neue „Klimaliste“. „Das Wahlamt hat uns am Montag bestätigt, dass die Wählergruppe Klimaliste Düsseldorf genügend gültige Unterstützungsunterschriften gesammelt hat, um bei der Kommunalwahl im September zu allen Wahlen und in allen 41 Düsseldorfer Wahlbezirken anzutreten“, teilte die Gruppe am Mittwoch mit.

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Die jungen Aktivisten haben mehr als 1300 Unterschriften gesammelt

Mehr als 1300 Unterschriften hat die von Klimaaktivisten gegründete Wählergemeinschaft unter durch die Corona-Maßnahmen erschwerten Bedingungen sammeln können. Diese Pflicht besteht nur für neue Parteien und Wählergruppen und dient dazu, dass nur politische Organisationen mit genügender Unterstützung in der Bevölkerung antreten dürfen. Das scheint bei der Klimaliste der Fall zu sein. Zur Kommunalwahl am 13. September stehen nun auf dem Wahlzettel, neben der OB-Kandidatin Celine Coldewe (23) auch 41 Direktkandidaten für den Stadtrat. „Es handelt sich um eine bunte Mischung aus drei verschiedenen Ländern und zwei Kontinenten“, so die Klimaliste. „Der Altersdurchschnitt der 41 Direktkandidat liegt unter 30, dabei sind 24 Frauen.“

Düsseldorf soll bis 2025 klimaneutral sein

„Wir wollen Düsseldorf bis 2025 klimaneutral machen“, sagt die OB-Kandidatin Celine Coldewe. „Das mag radikal klingen. Dabei ist es das einzige, was wir tun können, um das Klimaziel des Pariser Abkommens einzuhalten.“ Denn Deutschland sei der größte Emittent von Treibhausgasen in Europa, der sechstgrößte weltweit, und NRW ist der größte Emittent in Deutschland. „Deswegen trägt Düsseldorf als NRW-Hauptstadt eine große Verantwortung“, so die junge OB-Kandidatin.

Klimaschutz ist die Grundlage

Lukas Fix (27), der Vorsitzender der Klimaliste Düsseldorf, erklärt: „Klimaschutz ist die Grundlage für ein funktionierendes System Erde und sollte dem ihm gebührenden Stellenwert erhalten. Dafür haben wir konkrete Maßnahmen in unserem Wahlprogramm, die auf Best Practices aus der ganzen Welt basieren und alle Bereiche der Gesellschaft betreffen. Wir erfinden nichts Neues, wir wollen nur konsequent das umsetzen, was sich schon bewährt hat. Denn wir sind keine Idealisten, wir folgen lediglich den Erkenntnissen der Wissenschaft.“ Und so, der Vorsitzende: „Klimaschutz kann nur funktionieren, wenn er sozial und gerecht ist.“

Nicht gegen andere, aber für Klimaschutz

Lara Baumanns (20), Direktkandidatin und auf Platz 3 der Liste der Klimaliste: „Wir treten nicht gegen andere Parteien an, wir treten für den Klimaschutz an, den wir brauchen. Wir wissen, dass es auch in anderen Parteien genauso entschlossene Menschen gibt wie uns, die sich aber wegen interner politischer Kompromisse nicht durchsetzen können.“ Ihnen wolle man Rückendeckung geben: „Denn jeder Sitz im Stadtrat für die Klimaliste hilft anderen Parteien klimafreundlicher zu werden.“