Düsseldorf. Stadt und der Städtische Wohnungsgesellschaft schaffen neue Azubi-WGs. Diese sollen Azubis helfen, decken aber noch nicht den hohen Bedarf.

Die Stadt bietet künftig sogenannte „Azubi-WGs“ an. Diese sollen sich an klassische Studenten-WGs anlehnen und neuen Auszubildenden durch ein sofort vorhandenes soziales Umfeld das Ankommen in Düsseldorf erleichtern. Zusammen mit Heinrich Labbert, Geschäftsführer der Städtischen Wohnungsgesellschaft und Hauptamtsleiter Stefan Ferber gab OB Thomas Geisel am Montag einen Einblick in die ersten zwei Wohneinheiten in Wersten.

„Attraktive und gleichzeitig bezahlbare Wohnungen“

„Dank unserer 2015 gestarteten Ausbildungsinitiative konnten wir die Ausbildungszahlen der Landeshauptstadt Düsseldorf in den vergangenen Jahren deutlich erhöhen“, so Geisel, „Umso wichtiger ist es, dass wir neuen Auszubildenden die Eingewöhnung in unserer Stadt erleichtern und ihnen attraktive und gleichzeitig bezahlbare Wohnungen bieten.“ Bei 6,25 Euro pro Quadratmeter liegt die Kaltmiete, die zukünftige Mieter der Zimmer in den insgesamt 390 Quadratmeter großen Wohngemeinschaften zahlen müssen. Die Warmmiete wird pro Quadratmeter um die zehn Euro betragen.

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Die Wohnungen bestehen aus jeweils acht Einzelzimmern mit jeweils einem Duschbad, einer gemeinsamen Küche sowie einem Gemeinschaftsraum. Optional kann in jedem Zimmer eine Miniküche angeschlossen werden.

Gemeinschaftsprojekt ermöglicht kurzfristige Verfügbarkeit

Dass die beiden Wohneinheiten so kurzfristig zur Verfügung stehen, hängt mit einem Gemeinschaftsprojekt der Landeshauptstadt Düsseldorf und der Städtischen Wohnungsgesellschaft zusammen. Letztere übernimmt dabei die technische und verwaltungsmäßige Betreuung der beiden WGs. Im Gegenzug übernimmt die Landeshauptstadt die Akquise von Mietern und verpflichtet sich die Wohnungsgesellschaft vom Risiko durch Mietausfälle freizustellen. „Unser Ziel als städtisches Wohnungsunternehmen ist es, in Düsseldorf Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung bereitzustellen und neu zu schaffen. Dazu gehören auch Azubis als Zielgruppe“, sagt Heinrich Labbert, „Bei dem Bauprojekt an der Langenfelder Straße haben wir daher von Beginn an das Azubi-Wohnen in unseren Planungen berücksichtigt.“

„Es muss mehr passieren“

„Wir begrüßen natürlich jede zusätzliche Wohneinheit für Azubis“, sagt dazu Sigrid Wolf, Vorsitzende des DGB Düsseldorf. Der Bau von Azubi-Wohnungen ist nicht zuletzt auch Ergebnis der langen Bemühungen ihrer Gewerkschaft. Auf deren Antrag hin kam es 2016 zur Einrichtung eines Beirates, der sich mit dem Bau von Azubi-Wohnungen beschäftigt. Schon 2018 wurden daraufhin insgesamt 16 WG-Plätze für Azubis geschaffen.

„Es ist leider immer noch nicht der große Wurf“, sagt Wolf, „Wir wünschen uns, dass es über diese kleinteiligen Lösungen hinausgeht.“ Ein Vorbild findet sich in Hamburg: Dort gibt es zwei Azubiwohnheime mit insgesamt etwa 350 Wohnungen, ein Drittes ist im Bau und wird diese Zahl auf weit über 500 hieven. In Düsseldorf wurden für solche Projekte trotz des hohen Bedarfs bisher keine Grundstücke gefunden. „Die Frage des Mietpreises kann eine Rolle spielen bei der Entscheidung gegen eine Annahme einer Ausbildungsstelle in Düsseldorf. Es muss mehr passieren, um jungen Menschen das Wohnen in Düsseldorf zu ermöglichen.“