Düsseldorf. Der weltweite Sport-Wettkampf verwundeter Soldaten findet wegen der Pandemie später als geplant in Düsseldorf.

Die Invictus Games Düsseldorf werden um ein Jahr auf den Sommer 2023 verschoben. Damit reagiert Deutschland in enger Abstimmung mit der Invictus Games Foundation auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Diese verhindert eine Durchführung der für dieses Jahr geplanten Spiele in Den Haag, die nun ein Jahr später (2021) stattfinden werden. „Um den Wettkämpfern sowie ihren Familien und Freunden genügend Zeit für Training und Vorbereitung zwischen zwei Veranstaltungen zu geben, soll der Zweijahres-Rhythmus beibehalten werden“, wurde am Dienstag mitgeteilt.

Das Bundesministerium der Verteidigung hatte sich stellvertretend für Deutschland gemeinsam mit Düsseldorf im September 2019 erfolgreich um die Austragung der Invictus Games beworben. Eines der wesentlichen Ziele dieses internationalen Wettkampfs ist es, den an Seele oder Körper verwundeten, verletzten und erkrankten Soldaten (Aktive wie Veteranen) eine bessere Wahrnehmung und größere Anerkennung in der Gesellschaft zu verschaffen. Bei der Bekanntgabe von Düsseldorf als Austragungsort im Januar in London sagte Prinz Harry, Initiator der Invictus Games: „Ich hoffe, dass jeder in Deutschland für eine unglaubliche Sportwoche bereit ist!“ Die ersten Invictus Games fanden 2014 in London statt.

500 Wettkämpfer werden erwartet

Deutschland erwartet in 2023 rund 500 Wettkämpfer aus mehr als 20 Ländern sowie rund 1000 begleitende „Families & Friends“. Denn bei den Invictus Games geht es nicht allein um die sportlichen Höchstleistungen und Wettbewerb mit anderen Wettkämpfern, sondern vor allem um die Kraft des Sports zur Genesung und Rehabilitation. Dazu tragen Familien und Freunde der Teilnehmer ganz besonders bei.

Auch interessant

Das Motto „A Home For Respect“ soll erlebbar werden

Als Austragungsort der Invictus Games Düsseldorf 2023 wird der „Invictus Games Park“ kreiert, dessen zentraler Punkt die Arena in Düsseldorf ist. Die Veranstalter wollen dort eine sehr persönliche Atmosphäre für die Spiele schaffen und das Motto „A Home For Respect“ erlebbar machen. Die Invictus Games Düsseldorf 2023 sind derzeit über den Zeitraum einer Woche für den Juni des Jahres geplant, ein genaues Datum wird noch bekannt gegeben.

OB Geisel: Spiele sollen in Erinnerung bleiben

Die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer mit dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (rechts) und Sir Keith Mills von der Invictus Games Foundation im Januar in London, wo Düsseldorf als Austragungsort der Invictus Games bekannt gegeben wurde.
Die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer mit dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (rechts) und Sir Keith Mills von der Invictus Games Foundation im Januar in London, wo Düsseldorf als Austragungsort der Invictus Games bekannt gegeben wurde. © Bundeswehr | Sebastian Wilke

„Die Auswirkungen der Corona Pandemie sind auch im Veranstaltungssektor überall spürbar“, reagierte der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel auf die Verschiebung. „Umso wichtiger, dass wir schon jetzt die Weichen für die Zukunft stellen: Die Teilnehmer und alle Besucher werden in Düsseldorf im Jahr 2023 einzigartige Spiele erleben, die unter die Haut gehen und uns allen in Erinnerung bleiben werden.“

„Die Invictus Games Düsseldorf 2023 sind ein Leuchtturm in unserem Bemühen, gesellschaftliche Akzeptanz und Wertschätzung für den Dienst in den Streitkräften zu schaffen. Wir wollen die mit dem Soldatsein einhergehenden Risiken wie Tod und Verwundung in das Bewusstsein unserer Gesellschaft tragen“, sagte Peter Tauber, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium.

„Die Verlegung der Invictus Games Düsseldorf auf 2023 gibt den Wettkämpfern wie auch den Team Managern die Möglichkeit, die Behandlungspfade zur Rehabilitation wie auch die Trainingspläne über die ebenso verlegten Spiele von Den Haag hinaus langfristig anzupassen“, sagte Dominic Reid, Chef der „Invictus Games Foundation“. Es sei zudem äußerst komplex, in Zeiten einer Pandemie gleich zwei internationale Sport-Veranstaltungen zu verlegen. „Daher ist die Invictus Games Foundation dem deutschen Projekt-Team für dessen Flexibilität und seine Reaktionen auf die derzeitigen Herausforderungen dankbar.“