Düsseldorf. Thomas Geisel und Rafał Trzaskowski verbindet „die gemeinsame Vision einer weltoffenen und toleranten Gesellschaft auf Basis europäischer Werte“.
Bei der Präsidentschaftswahl in Polen hat es Rafal Trzaskowski (48) gegen den rechtskonservativen Amtsinhaber Andrzej Duda (48) in die Stichwahl. Über den Erfolg für Trzaskowski, der Bürgermeister von Düsseldorfs Partnerstadt Warschau ist, freut sich Oberbürgermeister Thomas Geisel. „Ich kenne Rafał Trzaskowski sehr gut als Stadtpräsidenten Warschaus. Wir unterstützen uns gegenseitig und sprechen offen miteinander“, sagte der OB. „Zuletzt war Rafał Trzaskowski am 9. November in Düsseldorf – zum ,Warschau Weekend’, als wir das 30-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft feierten, aber auch gemeinsam an die Pogromnacht und den Fall der Mauer erinnerten, der ohne die polnische Solidarność-Bewegung nicht möglich gewesen wäre.“
OB Thomas Geisel: „Eine persönliche Freundschaft“
Laut Geisel verbindet ihn und Rafał Trzaskowski „eine persönliche Freundschaft und die gemeinsame Vision einer weltoffenen und toleranten Gesellschaft auf Basis europäischer Werte“.
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Gerade das letztere ist in Polen ein Problem. So haben sich inzwischen mehr als 100 Städte und Gemeinden im Nachbarland als homo-freie Zonen erklärt, in denen homosexuell liebende Menschen nicht willkommen sind. Unter der Regierung der konservativen Partei PiS, die seit 2015 auch den Präsidenten Duda stellt und über die absolute Mehrheit im Parlament verfügt, hat sich Polen verändert und wurde immer konservativer. Negative Beispiele sind auch die umstrittene und von der EU bereits bemängelte Justizreform sowie Einschränkungen bei der Pressefreiheit.
Oberbürgermeister Thomas setzt daher auf die Stichwahl am 12. Juli und hofft, dass sich der Warschauer Bürgermeister durchsetzt – damit es einen Gegenpol zur rechtskonservativen Regierung geben wird.
Rimkue: „Regenbogen-Flagge auch in Polen“
Darauf setzt auch der Düsseldorfer SPD-Chef und Bundestagsabgeordnete Andreas Rimkus: „Gegen Herrn Duda anzutreten ist nicht nur ehrenvoll, sondern auch notwendig, um zu normalen Verhältnissen zurückzukehren, auch in Europa. Mit der PiS-Partei ist dies unmöglich.“ Und: „Am Wochenende hatten wir in Düsseldorf selbstverständlich eine Regenbogenflagge am Rathaus hängen. Ich möchte auch in Polen Regenbogenflaggen sehen...“ (gömi/seb)