Düsseldorf. Der parteilose Udo Stern möchte als Privatmann ins Rennen um den Oberbürgermeister-Posten gehen. Doch er braucht noch Unterschriften.
So viele Parteien wie zur nächsten Kommunalwahl am 13. September sind noch nie in Düsseldorf angetreten. Und wohl auch noch nie so viele Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters. Zu den 15 Partei-Kandidaten will ein weiterer dazu kommen: Der parteilose Udo Stern.
Sterns größtes Anliegen ist die Wirtschaft
Der 62-Jährige, der als selbstständiger Logistikunternehmer arbeitet, hat sich dabei ein ganz großes Thema auf die Fahne geschrieben: die Wirtschaft.
„Die fünf etablierten Parteien liefern ihren Einheitsbrei ab. Ihnen geht es vor allem um das Thema Umwelt“, so Udo Stern. Das sei natürlich ein wichtiges Thema, aber gerade durch die Corona-Pandemie seien die Sorgen der Menschen vor allem auch bei der Wirtschaft. Aber noch nicht einmal der OB-Kandidat der CDU, Stephan Keller, habe das Thema bisher gestreift. Dabei sieht Stern Probleme ohne Ende.
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„Wir haben gerade ein großes Problem am Flughafen. Die Lufthansa wird wohl die Langstrecke von Düsseldorf nicht mehr bedienen und ab Frankfurt und München fliegen. Düsseldorf ist dann nicht mehr kontinental und wird wieder zum Dorf“, befürchtet der Unternehmer. Auch in anderen städtischen Bereichen wird es schwer werden – etwa bei der Messe oder mit der Rheinbahn.
„Der Messestandort Düsseldorf ist eigentlich etabliert. Doch nun muss man sehen, wie man das aufrecht erhält und ausbaut“, so Stern, der glaubt, dass man auch viel wieder von klein an aufbauen muss.
Der ÖPNV hingegen sei momentan ein Zuschussgeschäft. „Wegen Corona fahren weniger Leute mit Bus und Bahn und steigen lieber wieder ins Auto.“ Es gebe einfach viele Baustellen momentan.
„Wohlstand können wir uns nicht mehr leisten“
Zudem müsse man schauen, was passiert, wenn die Gewerbesteuer wegbricht. „Wir können uns dann nicht mehr diesen Wohlstand, den wir in Düsseldorf haben leisten“, so Stern.
Doch bevor er überhaupt in das Rennen um den Oberbürgermeister-Posten einsteigen kann, müssen noch ein paar Hürden genommen werden. Bis zum 28. Juli muss der Logistikunternehmer 246 Unterstützerunterschriften zusammen bekommen haben. Dafür will er sich unter anderem mit einem Stand an die Königsallee stellen. Mit seiner Kandidatur möchte er vor allem einen Konterpunkt setzen.
Das notwendige Know-how
Außerdem bringe er die notwendige Kompetenz mit. Der verheiratete Familienvater hat 20 Jahre für die Lufthansa gearbeitet, war darüber hinaus zehn Jahre lang bei der Blue Wings AG im Vorstand. Er ist Experte in der Luft- und Schifffahrt. Durch seine Tätigkeit vor allem bei der Lufthansa war er zugleich viel international unterwegs. „Düsseldorf ist eine internationale Stadt und hat Verbindungen überall hin. Das sollte auch so bleiben. Wir müssen sehen, wie weitere Partner akquiriert werden können“, so Stern, der da gerade wegen Corona enormen Handlungsbedarf sieht. „Es ist wichtig, das Kind beim Namen zu nennen. Die anderen Parteien machen weiter wie bisher und reagieren nicht auf Corona. Ich sehe da nicht mal Anpassungen in ihren Programmen“, kritisiert Stern.